Ping oder die Kehrseite des Erfolges
Die Zeichen für ein baldiges Ende von Apples Sozialem Netzwerk Ping mehren sich.
Die Zeichen für ein baldiges Ende von Apples Sozialem Netzwerk Ping mehren sich.
Stolz präsentierte die Apple-Spitze auf der WWDC in San Francisco Anfang der Woche die verbesserte Facebook-Integration im nächsten Release des Mobilbetriebssystems iOS. Ab Herbst sollen die geneigten User damit quer durch alle Apps vom Fotoalbum bis zum iTunes-Store ihren »Freunden« ihre Vorlieben und Entdeckungen mitteilen. Kein Wort fiel über Ping.
Ping? Ping ist Apples halbherziger Versuch auf der Social Media-Welle mitzuschwimmen. Im September 2010 integrierte Apple den neuen Dienst in seinen iTunes-Store, damit dessen Kunden ihren Freunden mitteilen können, welche hippen Songs und Filme sie gerade erworben haben. Von Anfang an fehlte allerdings die Integration in Facebook, nachdem Gespräche über eine Zusammenarbeit gescheitert waren. Zudem war zu deutlich erkennbar, dass es hier nur um Verkaufsförderung ging und nicht um einen Treffpunkt von Freunden.
So blieb Ping ein Phantom, das sich nur gelegentlich beim Musikkauf mit lästigen Pop-ups meldete. Am Ende konnte sich dann auch Tim Cook der Erkenntnis nicht mehr verschließen, dass es so nicht weitergeht. Als Apples Hausjournalist Walt Mossberg vom Wall Street Journal und Kara Swisher von AllThingsDigital ihn auf der D10-Konferenz in Rancho Palos Verdes bei Los Angeles hartnäckig nach Ping fragten, kam am Ende die gequälte Antwort: »We tried Ping, and I think the customer voted and said, this isn’t something that I want to put a lot of energy into.« Auf gut Deutsch: Die Benutzer haben Ping ausprobiert und fanden es nicht der Mühe wert.
Fast gleichzeitig mit dem angekündigten Untergang der deutschen VZ-Netzwerke zeichnet sich damit das Ende eines weiteren Sozialen Netzwerks ab.
Schlagwörter:
Social Media
Das könnte dich auch interessieren