500 Millionen Tweets, 294 Milliarden Mails, 720 000 Stunden YouTube-Videos – jeden Tag! Webdesigner:innen und Developer:innen müssen den Datenverkehr endlich grüner gestalten. Wir geben Tipps und zeigen spannende Konzepte für Webdesign zwischen Innovation und Nachhaltigkeit
Während wir diesen Artikel schreiben, erklären Klimaexperten die 27. UN-Klimakonferenz in Scharm El-Scheich für gescheitert und das gesamte Konzept für überholt. Offenbar trifft das auch für ressourcenschonende Digitalisierung zu, denn seit unserem letzten Artikel zum Thema Ende 2019 (»Hungriges Web«, PAGE 12.19) haben sich alle Befürchtungen und negativen Erwartungen dazu (über-)erfüllt: Wir verarbeiten, kommunizieren und speichern mehr Informationen denn je und verbrauchen auch mit dem Internet mehr Strom als jemals zuvor – Betonung auf wir, nicht auf Internet. Bis zu 12 Prozent des globalen Stromverbrauchs beansprucht die Menschheit laut Weltklimarat (Intergovernmental Panel on Climate Change; IPCC) für ihre Digitalität. Trotzdem werden wir deswegen wahrscheinlich nicht aufhören, E-Mails zu schreiben oder Netflix zu streamen.
Nix gelernt? Überall Bloatware statt Lean Code!
Im Gegenteil: Neuere Technologien wie Blockchain, Smart Homes beziehungsweise das Internet of Things und autonom fahrende Fahrzeuge sind auf dem Vormarsch und schlagen energetisch immer kräftiger zu Buche. Dabei hängt ihr Energieverbrauch im Wesentlichen von zwei Faktoren ab: der Hardware einerseits und der Software andererseits. Bereits bei seiner Herstellung verschlingt ein Smartphone 50 Prozent der Energie, die es über seinen gesamten Produktlebenszyklus hinweg verbraucht. Und tatsächlich steckt schon heute viel Forschung und Entwicklung in energiesparender Hardware, aber auch in deren energiesparender Produktion.