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Pionierinnen des Grafikdesigns

Wichtige Grafikdesignerinnen gab‘s früher nicht? Doch, aber es wurde bisher nicht über sie gesprochen.

Designpionierin Beatrice Feitler
Cover des feministischen Magazins »Ms.« von Beatrice Feitler aus dem Jahr 1975 – mit einer rechteckigen Metallic-Folie als Hingucker in der Mitte

Und was es dabei für Geschichten von den Pionierinnen des Grafikdesigns zu erzählen gibt!

Zum Beispiel von Hinook Mahiwi Kilinaka aka Angel De Cora vom indigenen Volk der Winnebago, die ihre kulturellen Wurzeln stark in ihre Arbeit als Gestalterin, Illustratorin und Lettering Artist einfließen ließ und 1919 an der Spanischen Grippe starb.

Oder von Louise E. Jefferson, der ersten afroamerikanischen Artdirektorin überhaupt, die große Afrikareisen für ihr 1973 erschienenes Buch »The Decorative Arts of Africa« unternahm.

 

Designpionierin Hinook Mahiwi Kilinaka aka Angel De Cora

The Decorative Arts of Africa

 

Fünfzehn Essays verschiedener Autor:innen über wegweisende Durchbrüche, aber auch über Hindernisse für Frauen in der angeblich ach so liberalen Kreativwelt hat Briar Levit (Professorin für Grafikdesign an der Portland State University) in ihrem Buch »Baseline Shift« zusammengetragen. Kaum zu glauben etwa, dass Söre Popitz die einzige Bauhaus-Studentin war, die später als Grafikdesignerin arbeitete. Sie verließ die Schule nach zwei Semestern, bevor man sie – wie an dieser Avantgarde-Institution für Frauen so üblich – in die Webklasse schickte.

Ein anderes Kapitel ist dem britischen Type Drawing Office von Monotype gewidmet, wo Klassiker wie Times New Roman oder Gill Sans entstanden. Als billige Arbeitskräfte stellte man dort junge Zeichnerinnen ein, deren Fortbildung nicht vorgesehen war. Manche von ihnen – wie Dora Laing oder Patricia Saunders – trugen viele Jahre entscheidend zu den Monotype-Kreationen bei. Namentlich gewürdigt werden sie erst jetzt.

Erst in den 1970er Jahren boten sich Frauen neue Möglichkeiten. Zum Beispiel Beatrice Feitler, als Tochter jüdischer Flüchtlinge aus Deutschland 1938 in Rio de Janeiro geboren. Die Editorial-Designerin arbeitete in New York unter anderem für »Harper’s Bazaar«, aber seit 1972 auch für das neue, damals ziemlich radikale feministische Magazin »Ms.« – eines ihrer Cover ist ganz oben zu sehen. »It’s Your Year« hieß es 1975 an die Frauen gerichtet!

 

Große Lettern von Designerin Marget Larsen für das Shandygaff Restaurant in San Francisco, © Courtesy of Communication Arts Magazine

 

Briar Levit: Baseline Shift. Untold Stories of Women in Graphic Design History.
New York, Princeton Architectural Press
192 Seiten
27,50 Dollar
978-1-64896-006-2

 

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Making-of: Gedruckte Lautsprecher von der TU Chemnitz

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