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Icons – Chancen und Grenzen im Corporate und UX Design

PAGE 12.2016: Ab sofort im Handel!

Editorial: Pictorial

 

Icons_Emojis_Piktogramme

 

. . . Hilfe, bin ich jetzt etwa auch schon der Iconitis verfallen? Eigentlich wollte ich doch nur sagen: Ein Bild sagt mehr als tausend Worte. Und dann wollte ich diese Phrase genauer unter die Lupe nehmen. Denn, um bei der Lupen-Metapher zu bleiben: Wofür steht sie überhaupt? Für »Vergrößern«? Für »Suchen«? Icons sind lange nicht so eindeutig wie Wörter. Und doch spricht sehr viel für ihren Einsatz. Im Web, in Apps, auf Packungen, auf Produkten, im Corporate Design und in der Kommunikation. Piktogramme sind nicht nur cool, sie sparen Platz, funktionieren sprachübergreifend intuitiv und stiften Identität. Wenn man sie wohlüberlegt und dosiert anwendet.

 
Wir haben es heute mit so vielen neuen abstrakten und komplexen Funktionen zu tun, dass wir uns vor der Suche nach dem passenden Symbol fragen müssen: Für welchen Begriff überhaupt wollen wir eine visuelle Entsprechung finden? Und: Behält dieser seine Bedeutung in unterschiedlichen Kontexten? Man denke nur an »Speichern«. Das Symbol einer Diskette können schon heute nur noch wenige dechiffrieren. Aber auch ein Pfeil ist längst nicht mehr das Zeichen der Wahl: Wohin soll er zeigen? Nach unten in Richtung des Users? Nach oben in die Cloud? Und wenn nach oben, handelt es sich bei diesem Vorgang dann wirklich noch um »Speichern« oder nicht vielmehr um »Teilen« oder »Publizieren«? Ein Icon mit Textlabel kann hier für Klarheit sorgen. Oftmals reicht aber auch einfach der Begriff.

 
Freilich, die Information allein ist nicht das Entscheidende. Kaum ein grafisches Element kann Sympathie und Leichtigkeit so gut nebenbei vermitteln wie ein Icon. Und auch maximale Reduktion ist bei Zeichen zwischen imagebildendem Symbol und für Orientierung sorgendem Signal nicht mehr das entscheidende Kriterium. High-DPI-Displays und Vektor-Icons ermöglichen lupenreine Kanten bei stilprägenderen Details und klarerer Formensprache. Otl Aichers Credo »Das Piktogramm muss Zeichencharakter haben und sollte keine Illustration sein« verliert da fast schon seine Gültigkeit. Bei der Recherche für die Titelgeschichte von PAGE 12.2016 haben wir denn auch, bevor wir uns den formalen wie technischen Aspekten zuwandten, erst einmal herausgezoomt und einen Blick aufs Big Picture geworfen und die eigentliche Herausforderung beim professionellen Umgang mit Piktogrammen gefunden: Wir ♥ Icons!

Gabriele Günder,
Chefredakteurin/Publisherin

 

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