Webtrends – Erfolgsfaktor Ästhetik
Ab sofort im Handel: PAGE 06.2013
Editorial: Websight
Technik. Technik. Technik. Ist es nicht skurril, dass wir in Kreativmeetings fast nur noch über Technologien sprechen? Über HTML5, Mobile First und Co? Wir leben in einer digitalen Welt, keine Frage, aber unsere Kampagnen, Markenauftritte und Websites machen wir nicht für Plattformen oder Systeme, wir machen sie für Menschen. Und deren Bedürfnisse und Wahrnehmungsgewohnheiten haben sich gar nicht so sehr geändert, wie wir gemeinhin annehmen mögen. Im Gegenteil, je alltäglicher die Nutzung der digitalen Devices wird, desto mehr verliert die Technik an Faszination.
Klar, eine digitale Arbeit kann noch so herausragend sein, wenn sie technisch nicht rundläuft, hat sie keine Chance. Aber allem voran steht noch immer die Idee und ihre gestalterische Umsetzung. Das grafische User Interface lehrt uns Dinge zu nutzen – und zu mögen. Augenblicke entscheiden. Ebendeshalb gehen wir in unserer Titelgeschichte ab Seite 18 auch einem nur vermeintlich äußerlichen Aspekt auf den Grund: der Oberfläche. Wir spüren den visuellen Ansprüchen an attraktive und zugleich funktionale Websites nach. Wir fragen, ob skeuomorphes Interfacedesign, das Geräteformen alter Technologien imitiert, oder minimalistisches Flat Design das Nutzererlebnis steigert; ob Gestaltungsbüros zu besseren Lösungen gelangen oder doch technisch orientierte Spezialisten …
Genau darum haben wir übrigens auch – gemeinsam mit unserem Interaction-Design-Fachmagazin WEAVE – eine neue Top List ins Leben gerufen: das WEAVE//PAGE Digital Ranking. Wir haben es unter Einbeziehung einer BVDW-Befragung zur Rolle von digitalen Kreativawards und Rankings für die Agenturlandschaft entwickelt, es liegt dieser Ausgabe bei. Gewiss, es sind überwiegend Arbeiten mit klassischem Kampagnencharakter, die in den digitalen Kategorien punkten. Warum also eine Trennung der Top Lists?
Das WEAVE//PAGE Digital Ranking gibt nicht nur Aufschluss darüber, wie sehr die deutschen Agenturen ihre Digitalkompetenz ausgebaut haben, es berücksichtigt zudem spezialisierte Kreativschmieden, die weniger durch Masse, dafür aber umso mehr durch Klasse überzeugen. Auf dass zusammenfinden möge, was zusammengehört: innovative Technik, nutzerorientierte Gestaltung und – qualitätsbewusste Auftraggeber!
Gabriele Günder,
Chefredakteurin/Publisher
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