Es ist eine so große wie renommierte Aufgabe, der sich Studierende des IN.D Institute of Design in Hamburg gestellt haben: Für einem studentischen Wettbewerb entwickelten sie ein Logo für das Kulturquartier Speicherstadt und Hafencity, das bald überall in der Stadt zu sehen sein wird. Hier alle ausgezeichneten Entwürfe – und der Gewinner …
Zehn Museen in der Hamburger Speicherstadt und HafenCity haben sich zusammengeschlossen, um den Wettbewerb für ein gemeinsames Logo auszuloben. Zu der Interessensgemeinschaft Kulturquartier gehört das Maritime Museum ebenso wie das Speicherstadtmuseum, die Cap San Diego oder das Miniaturwunderland, die ihr gemeinsames Engagement Schritt für Schritt ausbauen – auch wegen der Option, dass Speicherstadt, Kontorhausviertel mit Chilehaus zum Unesco-Kulturwelterbe erklärt werden.
Zu sehen sein wird das ausgewählte Logo in der gesamten Kommunikation des Kulturquatiers, von der Visitenkarte bis zum hölzernen Wegweiser, hinein in die sozialen Medien. Das heißt, es muss analog genauso funktionieren wie digital und dazu in den verschiedensten Größen, global und regional zugleich sein – und das für eine Zielgruppe, die vom Schulkind zum Rentner reicht.
Der Herausforderung stellten sich die Studierenden des Wahlpflichtfachs Art Direction/Marketing und Kampagnenmanagement der Dozentin Ulrike Krämer am IN.D Institute of Design Hamburg.
Besonders Augenmerk wurde in der Jury, zu der Museumsleute und Gestalter gehörten, nicht auf eine perfekte Reinzeichnung, sondern auf das Finetuning der Idee gelegt und auf die originelle Beschäftigung mit dem Thema.
And the winner, prämiert mit zwei Preisen von 1.200 und 800 Euro, is …
Der 1. Preis geht an Johannes Guldner, der, wie er es selbst beschreibt,
ein futuristisches Logo mit stark gekürztem Namen
entwarf, das radikal auf die Zusätze Speicherstadt und HafenCity verzichtet. Schließlich muss das neue Logo »sehr simpel, prägnant und schnell zu entschlüsseln« sein und zudem »soll mit dem Kulturquatier ein Begriff geprägt werden, der weltweit funktioniert, gerade auch in Bezug auf die Option, dass das Gebiet zum Weltkulturerbe erklärt wird« sagt Johannes Guldner.
Um Start und Aufbruch des Kulturquartiers zu symbolisieren, rückte Guldner den Strich des Q an einen Powerknopf angelehnt, in die Mitte. Die verschiedenen Farben und Formen des Logos spiegeln die »multikulturelle, vielschichtige Welt des Kulturquartiers (…) und von Hamburg selbst« wieder – und können auch gemäß der Jahreszeiten variiert werden.
Johannes Guldner aber gewann nicht nur Logo-Wettbewerb, sondern zuvor auch die Portfolio Night des ADC, fliegt Samstag für acht Tage nach Cannes, um dort als einziger deutscher Vertreter an einem Nachwuchs-Workshop teilzunehmen und in fünf Wochen dann geht es nach New York, wo 24 prämierte Teilnehmer aus der ganzen Welt um ein Briefing für eine große Firma kämpfen. Im letzten Jahr war es Puma, in diesem Jahr steht sie noch nicht fest. Aber hat man Glück, wird die Gewinnerarbeit auch umgesetzt. Auf die Feststellung, dass er gerade ja einen richtigen Run hätte, antwortet er lachend:
Ich dachte, ein bisschen Gas geben kann nicht schaden.
Das hat auch Marie Wischmann, die mit ihrem »Kulturkreisel« den zweiten Platz belegte. Sie stellte den Begriff »Kulturquartier« in das Zentrum ihres Entwurfs, entnahm das K und Q (als Kreis) und ließ diese verschmelzen.
Dynamisch und flexibel wie das Logo ist, sind verschiedene Abwandlungen möglich, indem man die Flächen verschiedenfarbig definiert. Gleichzeitig erinnert das Signet an einen Kompass, mit dem Strich beim Q ließe sich das Logo beliebig drehen – und dazu entwickelte sie eine Reihe von Ideen, die von Website-Verlinkungen über einen App Guide, ein Festival der Kulturen bis zur wunderbaren Idee der Flaschenpost reichen, in der Flyer oder Give Aways auf die Reise geschickt werden.
Drei Auszeichnungen wurden darüber hinaus vergeben: An Sophie Dieckmann, die in ihrem Entwurf Wasser, Wellen und die Architektur zu einem wunderbar dynamischen Ganzen zusammen fügte, Fabian Severloh, der eine Welle, die Initialen K und Q und einen Vogel in einer offenen Bildmarke kombiniert, die ganz auf Leichtigkeit setzt und an das Team Mike Golach und Sebastian Bunge, die nautische Flaggen und die prominenten Brücken des Hafens zm Ausgangspunkt nahmen.