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Geheimnisse des Wohnens

Berlin
Ausstellung

© Roger Frei
 
Geheimnisse des Wohnens – Was macht der Einsiedlerkrebs in der Kuschelecke?
 
Gmür & Geschwentner Architekten arbeiten seit mehr als einem Jahrzehnt an der Thematik des städtischen Wohnungsbaus.

© Roger Frei

Geheimnisse des Wohnens – Was macht der Einsiedlerkrebs in der Kuschelecke?

Gmür & Geschwentner Architekten arbeiten seit mehr als einem Jahrzehnt an der Thematik des städtischen Wohnungsbaus. Mit sicherem Gespür für den Kontext und die Bedürfnisse der Nutzer entwickeln sie Gebäude, die auf die jeweilige Situation zugeschnitten sind und sich vor allem durch zwei Merkmale auszeichnen: der erkennbaren Lust am Erzählen von Wohnbiografien in der Stadt und der sinnlichen Erlebbarkeit von Farbe im Raum. Die Ausstellung »Geheimnisse des Wohnens – Was macht der Einsiedlerkrebs in der Kuschelecke?« zeigt anhand ausgewählter Arbeiten, wie Wohnungsbau auf der einen Seite schlicht, funktional und auf der anderen Seite individuell und persönlich werden kann.
 
Ein Schwerpunkt der Ausstellung zeigt das Wohnprojekt »James« in Zürich Albisrieden aus drei unterschiedlich geformten Baukörpern auf dem Gelände der ehemaligen Lastwagenfabrik Arbenz. Der Name »James« entstand durch das Synonym des gleichnamigen Concierge-/ Dienstleistungsangebotes in der Eingangszone des Hochhauses, der vom Brötchenservice über das Blumen gießen bis zur Hundebetreuung jeglichen Service anbietet. Die Gebäude selbst beinhalten ein breites Angebot unterschiedlicher Wohnungstypen als Lebensraum für Familienwohnungen, Single- und Zweipersonenhaushalte und Wohngemeinschaften. Die Architekten entwickelten hier sechsundsiebzig unterschiedliche Grundrissformen für 283 Wohnungen – ein wahres Grundrisslexikon des Wohnungsbaus. Trotz individueller Gestaltung ist der Wohnraum flexibel nutzbar, so dass unterschiedliche Bewohner – gleich einem Einsiedlerkrebs, der nach dem Wachstumsschub ein neues Gehäuse suchen muss – in diesen Räumen ein ideales Zuhause finden können. Foyer, Treppenräume und Gemeinschaftsräume sind im Gegensatz zu den schlicht weiss angelegten Wohnbereichen in kräftigen Farben gestaltet und bringen dadurch das Temperament Mittelamerikas, dass Patrick Gmür vor Ort kennengelernt hat, mit in die Schweiz.
 
Patrick Gmür und Michael Geschwentner sagen über ihre Arbeit: »Zwei Vorgaben bestimmen unsere Wohnungsbauten. Die Stadt oder der Ort sowie die Anforderungen des Alltages an das Leben…Analog einem Drehbuch des Alltags werden mit dem Bleistift Szenen des Lebens und somit auch des Wohnens skizziert. Wichtig ist uns dabei die Erkenntnis, dass unsere Architektur stets im Hintergrund bleiben muss. Sie wird zum spezifischen und passgenauen Bühnenbild der Bewohnerinnen und Bewohner.«
 
Die atmosphärisch gestaltete Ausstellung vermittelt in Plänen, Modellen und Bildern anschaulich die Arbeitsweise des Büros. Auf mehreren Ebenen wird die Installation zu einer gelungenen Inszenierung über das Erleben von Wohnen, Raum, Farbe und Emotion.

Eröffnung: Freitag, 1. April 2011, 18.30 Uhr

Zur Eröffnung sprechen:
Dr.h.c. Kristin Feireiss, Aedes Berlin
Matthias Ackermann, Dipl. Architekt ETH BSA SIA, Basel

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