Der SPRECHSAAL in Berlin-Mitte will dem Erinnern und den Fotografien von Erik Schiemann einen Raum geben.
Der SPRECHSAAL in Berlin-Mitte will dem Erinnern und den Fotografien von Erik Schiemann einen Raum geben. Schiemann, Jahrgang 1963, war Meisterschüler an der HGB Leipzig bei Joachim Brohm und Freund von Arno Fischer. Am 27. Januar 1945 ist die Befreiung von Auschwitz 68 Jahre her. Wie lebt man weiter, wenn man Auschwitz überlebt hat, fragte Primo Levi in seinem Buch Die Untergegangenen und die Geretteten, und was wird aus dem Erinnern, das sich verändert mit den Jahren? Was wird aus den Traumatisierten? Der Begriff Trauma und natürlich auch die Trauer hat sich seit 1945 verändert. Was wird aus dem Erinnern, das einen nicht loslässt? Die Toten sind die Zeugen, doch wie ist dann Erinnern überhaupt möglich? Erik Schiemann leistet mit seiner direkten Fotografie moderne Erinnerungsarbeit: schamvoll, vielschichtig und selbstkritisch. Ausgestellt wird eine Auswahl von circa 30 Bildern aus einer Serie von 60 Schwarzweißfotografien; Portraits, Gedanken und Landschaften der letzten 7 Jahre. Ebenso werden Teile von Schiemanns Arbeit ‘c’était son monde’ von 1995 zu sehen sein. Mit dieser Ausstellung im SPRECHSAAL widmet sich Erik Schiemann den Menschen, den Spuren, und den Atmosphären an Orten wie Auschwitz, Ravensbrück, Buchenwald und Belzec.