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Phantastische Dinge in der Schirn

Von wegen White Cube! Zur großen Surrealismus-Schau spielt die Schirn in Ausstellungsdesign und auch digital mit dem Charme des Phantastischen – und den Moden der Zeit.

Von wegen White Cube! Zur großen Surrealismus-Schau spielt die Schirn in Ausstellungsdesign und auch digital mit dem Charme des Phantastischen – und den Moden der Zeit.

In dunkelrot ist die Ausstellung »Surreale Dinge« ausgekleidet, satt, wohlig und durchzogen von einer intimen Atmosphäre, in der das Ausgestellte mit den Räumlichkeiten und in einer großen Inszenierung verschmilzt. Ausstellungsarchitekt Karsten Weber ist damit dem Konzept der Surrealisten gefolgt, die in den 20er- und 30er-Jahren ihre Schauen als Gesamtensemble entwarfen, den Besucher mit Athmosphäre umgarnten und auf seine Wahrnehmung Einfluss nahmen. Überraschen, beeindrucken, irritieren wollten sie und lotsten den Gast durch ein dramatisches Geflecht aus Skulpturen, Bildern, Objekten, durch die Salons der Zeit und tief in die Seele des Surrealismus hinein.

Um an die Salons zu erinnern, sind die über 150 Objekte nicht wie üblich auf Sockeln präsentiert, sondern auf »Möbeln«, auf Tischen, Stühlen, Virtrinen und Schränkchen, die nach Zeichnungen aus Architekturzeitschriften aus den 20ern entstanden sind und oftmals nur die großen Umrisse des damaligen Mobiliars zitieren.

Doch nicht nur in der Schau kommen surreale Gefühle auf, sondern auch im Treppenhaus, das die junge Künstlergruppe et al.* in das Grusel-Kabinett »En passant« verwandelt hat. Mit Objekten, Licht,- und Soundeffekten, einem goldenen Brunnen und abgeschlagen Köpfen ziehen sie den Besucher in ein begehbares Gemälde hinein, das an Antoine Carons »Das Massaker unter dem Triumvirat« von 1566 verweist.

Wer sich das nicht alles live anschauen kann bekommt auf der Website der Schirn einen kleinen Eindruck von der surrealen Traumwelt: wenn die Bildschirmoberfläche plötzlich scheinbar nach hinten kippt und in einer kleiner Animation allerlei Schabernack mit Salvador Dalís berühmten »Hummer- oder aphrodisisches Telefon« von 1936 getrieben wird.

»Surreale Dinge. Skulpturen und Objekte von Dalí bis Man Ray«, bis zum 29. Mai.

Ausstellungsansicht »Surreale Dinge. Skulpturen und Objekte von Dalí bis Man Ray«, Schirn Kunsthalle, Frankfurt, Fotograf: Norbert Miguletz

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