Was macht einen Buchstaben wirklich aus? Und wie stark kann man ihn verändern, verzerren und abstrahieren, bis er nicht mehr erkennbar ist? Mit diesen Fragen beschäftigte sich Robin Cédric Kiesel in seiner Bachelorarbeit »Stoer – Untersuchungen zu dem bewussten Einsatz von Störungen in der Typografie« im Studiengang Integrated Design an der Köln International School of Design.
Über seine theoretische Arbeit hinaus programmierte er einen Editor, mit dem man in die Rolle der Mitgestalterin schlüpfen kann. Anhand von Parametern wie Störungsgrad, Rundung, Konturstärke, Laufweite oder Textschatten lässt sich auf https://robinkiesel.de/stoer.html testen, wie sich eine von Kiesel entworfene Pixelschrift verändert – und ab wann die Störungen sie unlesbar machen.
Der Font verändert sich dabei fortlaufend und zufällig über eine Loop-Funktion. Wie schnell diese Veränderung stattfindet, kann man mit dem »Framerate«-Regler selbst bestimmen.
Kiesel will mit seinem Editor zu einem experimentelleren Zugang zum Typedesign anregen und inspirieren. Die per Zufallsprinzip erzeugten Formen können Ideen für neue Buchstaben hervorbringen und helfen dabei, den Charakter von Schriften zu erforschen. Ganz nebenbei macht Kiesels Editor auch einfach sehr viel Spaß. Probiert es am besten gleich selbst aus!
Vor seinem Studium an der KISD machte Robin Kiesel eine Ausbildung am Berufskolleg für Grafikdesign in Stuttgart. Sowohl den Editor als auch seine Pixelschrift optimiert und ergänzt er fortlaufend