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Traumjob: Was macht man als Vice President of Design bei WeTransfer?

Wir haben nachgefragt: Das hier ist Teil 3 der PAGE-Miniserie zum Thema Inhouse-Gestalter – diesmal mit Thijs Remie …

Thijs Remie vor dem WeTransfer-Büro im alten östlichen Hafen­viertel von Amsterdam

In unserer Serie über Gestalter bei spannenden Unternehmen stellen wir diesmal Thijs Remie vor. Er erzählt, wie er Vice President of Design bei WeTransfer wurde – und wie seine Arbeit dort aussieht:

»Zum ersten Mal habe ich 2011 für WeTransfer gearbeitet, damals noch bei der Designagentur Present Plus: Wir sollten die ursprüngliche Flash- durch eine HTML-Site ersetzen. Nach langer Zusammenarbeit hat WeTrans­fer die Agentur dann 2016 gekauft und uns quasi zum Inhouse-Designteam ge­macht. Ich hatte bei Present Plus das Gestalterteam geleitet und wurde nun Vice President of Design.

Wobei Design für mich eigentlich ein viel breiterer Begriff ist und sich nicht nur auf die Leute beschränkt, die hin­ter Computern sitzen und Kästchen malen. Design bedeutet für mich, einen Weg zu planen, der von einer Stra­tegie bis zum greifbaren Produkt reicht. Bei einer Firma wie WeTransfer sind alle Teil hiervon, von der Geschäftsführung über die Technik bis zum Marketing.

Design ist also keine Abteilung, sondern ein Prozess.

Das Pro­dukt, das wir am Ende anbieten, ist ausgesprochen »einfach« – weil es so gestaltet wurde! Dinge für den Verbrau­cher einfach zu gestalten und vor al­lem dafür zu sorgen, dass sie einfach bleiben, ist eine große Herausfor­derung, die Disziplin und Fokussierung aufs Wesentliche verlangt.

Ungefähr zehn Leute arbeiten bei uns in dem Bereich, den man landläufig als »Design« bezeichnen würde, so­wohl an unseren Produkten als auch an unserem markenbezoge­nen Output. Dazu gehört ein Kreativdirek­tor als übergreifender kreativer Mentor, der auch über das gesamte Erschei­nungs­bild wacht, ein UX-Leiter und -Resear­cher, ein Produkt- und ein Gra­fik­de­si­gner sowie Leute, die genug coden kön­nen, um den Design­pro­zess zu unterstützen. Mein Ziel ist, daraus ein Team zu machen, das ge­mein­sam etwas bewegen will. Und den Kon­text da­für zu schaffen, dass jeder seine Motiva­tio­nen und Interessen einbringen kann.

Das neue Logo (unten) be­schränkt sich auf ein dickeres »we« und betont damit die Community. Außerdem »lächelt« das e stärker.

Wir arbeiten aber auch mit externen Gestaltern zusammen. Beim Redesign des WeTransfer-Logos mit dem Typedesigner Paul van der Laan, mit Animationsspezialisten fürs Storytelling etwa bei Erklärvideos oder mit Illustratoren, um unser Interface emotional ansprechender zu machen.

Als ich anfing, an der Kunsthochschule Utrecht zu studieren, etablier­te sich das Internet gerade erst. Die Idee des Global Village faszinierte mich, ich begann HTML-Seiten zu gestalten, versuchte ein soziales Netzwerk für Kunststudenten aufzubauen. Meine Mas­terarbeit habe ich 1999 über Typografie am Bildschirm und ihre Les­bar­keit geschrieben. Heute sehe ich meine Aufgabe vor allem darin, Puzzles zu lö­sen. Ich liebe es, viele kom­ple­xe Zusammenhänge aufzunehmen, zu verarbeiten und daraus etwas Einfaches und Elegantes zu machen. Ein Prinzip, das man auf unendlich viele Dinge anwenden kann. Zurzeit konzentriere ich mich hauptsächlich darauf, das Team und den Prozess zu gestalten. Den größ­ten Teil des Tages verbringe ich mit Leuten, höre zu, stelle Fragen und gebe ab und zu eine Meinung ab. Vor allem versuche ich, Menschen und Ide­en miteinander zu verbinden.

An meinem Job liebe ich, dass das Umfeld sich permanent ändert. Man darf nicht bequem werden, sondern muss wach und agil bleiben. Sich immer wie­der neuen Herausforderungen stel­len, um in neue Territorien vorzudringen.«

Für seine Kreativcommunity entfaltet der Datenservice WeTransfer eine Menge Aktivitäten. Wie hier eine Musikveranstaltung in Los Angeles
Bild: Foto: Jennica Abrams
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Für seine Kreativcommunity entfaltet der Datenservice WeTransfer eine Menge Aktivitäten. Wie hier eine Musikveranstaltung in Los Angeles
Bild: WeTransfer
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2010, 2015, 2017: drei Generationen von WeTransfer-Websites. Der Wandel steckt im Detail – und der Technik dahinter
Main Screen 2010 – Bild: WeTransfer
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2010, 2015, 2017: drei Generationen von WeTransfer-Websites. Der Wandel steckt im Detail – und der Technik dahinter
Main Screen 2015, Artist: Shai Langen – Bild: WeTransfer
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2010, 2015, 2017: drei Generationen von WeTransfer-Websites. Der Wandel steckt im Detail – und der Technik dahinter
Main Screen 2017 – Bild: WeTransfer
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Das neue Logo be­schränkt sich auf ein dickeres »we« und betont damit die Community. Außerdem »lächelt« das e stärker
Bild: WeTransfer
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Altes Logo
Bild: WeTransfer
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Die praktische WeTransfer-App fürs iPhone mit einem Wallpaper von Aykut Aydoğdu
Bild: WeTransfer
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WeTransfer
der Datenversanddienst

Nicht nur wegen seines unkomplizierten Handlings ist der Service bei Gestaltern beliebt – auch wegen der wech­selnden Wallpapers für das WeTransfer-Interface, entworfen von internationalen Kreativen, die ein Kuratorenteam auswählt. Dazu kommt Werbung, die das Wallpaper Studio, wie es intern genannt wird, zusammen mit den Kunden gestaltet, um den für WeTransfer passenden Look zu kreieren. Die Wallpaper-Artists werden hier näher vorgestellt. Dort gibt es auch exklusive Inhalte für die Community sowie von WeTransfer pro­duzierte Filme oder Musikdownloads.

Teil 1 mit Cécile Chavepayre, Artdirektorin bei ARTE

Teil 2 mit Tyler Hoehne, Art-Direktor bei GOOD

 

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Was ist gutes Design heute? Neue Designregeln für alte & neue kreative Berufe

Kommentar zu diesem Artikel

  1. Toll aber was ist mit Alternativen. Zum Beispiel dropbox, sendgb, mailbigfile

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