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Subtil bis immersiv: Ein Beispiel für Interaction Design im Therapieraum

»AURA – Digitale Atmosphären in der Psycho­the­rapie« ist ein innovatives Masterprojekt zur Unterstützung in einer schwierigen Situation

Eine Therapie zu beginnen ist kein leichter Schritt. Ist dann endlich ein Platz gefunden, fühlt man sich hoffentlich gut aufgehoben – wozu auch das räumliche Ambiente beiträgt. In ihrer Masterarbeit »AURA – Digitale Atmosphären in der Psycho­the­rapie« im Studiengang Gestaltung an der FH Bielefeld und mit dem Schwerpunkt Interaction Design erforschte Lea Weiser, wie sich die Therapiesituation durch den Einsatz von Sound, Licht, Videoprojektionen und Duft unterstützend gestalten lässt.

So können etwa Meeresrauschen, das Bild von einem Strand oder warmes, sonnenähnliches Licht beruhigend wir­ken, aber ebenso ist es möglich, Klien­t:in­nen mit einem Gewitter und Dunkelheit Gefühle von Angst und Verlorenheit zu spiegeln, um sie im therapeuti­schen Prozess be­wuss­­ter zu machen.

Lea Weiser entwickelte das Konzept für die digitale Anwendung AURA, mit der Psychotherapeut:innen und Klien­­t:in­nen über einen Touchscreen passende Atmosphären erzeugen können. Das Interface selbst unterteilt sich in die vier Mo­di »Gesprächsraum«, »Innerer Raum«, »Veränderter Raum« und »Sicherer Raum«, wo sich dann weitere Einstellungen finden.

Über das AURA-Interface können Therapeut:innen oder Klient:innen vordefinierte Atmosphären auswählen und weiter individualisieren

Eine Herausforderung war, die Anwendung so zu gestalten, dass sie intuitiv funktioniert und sich unaufdringlich in das Mobiliar des Praxisraums und somit gut in die Therapiesitzung integrieren lässt.

Nach einer ersten Recherche- und Konzeptionsphase führte Lea Weiser In­terviews mit Psycholog:innen, um Feedback zu ihren Überlegungen zu sammeln. Fürs Testing baute sie ein Raummodell im Maßstab 1 : 6, in das sie mittels Mapping verschiedene Mo­tive projizierte. Dabei ging es ihr da­rum, Bild- und Lichtstimmungen für die Atmosphären zu clustern, die bei den Probanden bestimmte Emotionen triggerten.

Das Mini-Raummodell aus der Testphase

Weiser konzipierte außerdem eine Mobile-App zur Verwaltung von Klient:innendaten und favorisier­ten Einstellungen. AURA setzte sie bis zum Klickprototyp um, der wie die Interface Designs in Figma entstand. Zudem erstellte sie ein Showcase-Video, das anschau­lich macht, wie die Anwendung einge­setzt werden kann – als sehr zeitgemä­ße Ergänzung zu klassischen Therapieansätzen.

Lea Weiser ist heute freie Grafikdesignerin und UX/UI-Designerin bei Miele, wo sie Smart-Home-Lösungen entwickelt

 

 

 

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