Sensibilisieren, Wandel anstoßen und sichtbar machen. Die fünf ausgezeichneten Designs zeigen, wie Kreative Diversität fördern können
Die Gewinner:innen des iphiGenia Gender Design Awards 2023 stehen fest! Fünf Projekte wurden dieses Jahr in Köln von der fünfköpfigen Jury ausgezeichnet. Sie vergab Preise in den Kategorien Evolution, Revolution und Volition.
Evolution Award für finally: Produktdesign für Patient:innen
Die Designerin und Professorin Bitten Stetter realisierte gemeinsam mit ihrem Team ein partizipatives Forschungsprojekt, das die Potenziale von Design in der Palliativpflege und Sterbebegleitung eruiert.
Dazu begleitete die Designerin Angehörige und entdeckte mögliche Schritte im Prozess, die durch Design unterstützt und verbessert werden können. Die Marke finally soll mit einer speziell entwickelten Produktkollektion den Alltag von Patient:innen und Angehörigen erleichtern. Darunter Bettwäsche, Spiele, Kleidung und Möglichkeiten, das Krankenhausbett zu personalisieren und zu einem würdigen Lebensraum zu machen.
Bild: Mina Monsef FotografieBild: Mina Monsef FotografieBild: Mina Monsef Fotografie
Revolution Award für die Animationsserie Elvira
Die argentinischen Designerinnen Natalia Laclau, Julia Martinez Heimann und Ángeles Cornejo gehen mit ihrer Kinder TV-Produktion das Problem fehlender Gender-Repräsentation in den Medien an – besonders in konservativeren Ländern.
Die Serie Elvira zeigt einfühlsam mit charmant illustrierten Charakteren, die sich ihre eigene Genderidentität aufbauen und lernen, Geschlechterstereotype zu durchbrechen. Ein pädagogischer Leitfaden für Lehrer:innen und Eltern begleitet die Serie.
Nachwuchs Volition Award: K-WIR
Celina Grundmann und Lasse Mieruch von der Hochschule Schwäbisch Gmünd wenden sich mit dem Projekt K-WIR direkt an Lehrkräfte und informieren über Gender-Sensibilisierung an Schulen.
Ihre Bachelorarbeit besteht aus einem Toolkit und Beratungskonzept, die auf fundierter Recherche basieren. Besonders sticht dabei die klare, aber wundervoll individualisierbare Gestaltung hervor. Plakate, Sticker, ein Wissens-Spiel und eine Website sollen vor allem Lehramtsstudierenden dabei helfen, Gendervielfalt im Schulalltag zu fördern und Diskriminierung entgegenzuwirken.
Volition Award für Crafting Desire: Queere Kulturgeschichte aufdecken
Die taiwanische Designerin Rising Lai erforschte in ihrem Abschlussprojekt an der Königlichen Kunstakademie Den Haag den Zusammenhang zwischen persönlicher Identität, Familienwerten und der materiellen Welt.
Dabei kombiniert sie persönliche Erfahrungen, ihr taiwanisches Erbe und die Perspektive einer queeren Person, um neue Perspektiven auf Materialien und ihre Geschichte aufzudecken.
Die verborgenen Geschichten queerer Kultur erzählt sie anhand des Red Sleep Bed, einem traditionellen taiwanesischem Bett und Symbol von Kultur und Status. So hinterfragt das Projekt die patriarchalen Strukturen der heterosexuellen Ehe und zeigt gleichzeitig Wege auf, materielle Kultur mit queeren Perspektiven aufzuarbeiten.
Volition Award für speculative Designprojekt RE ACT
Die Industriedesignerinnen Ava Toyloy und Eileen Good von der ZHdK Zürich gestalteten in ihrer Bachelorarbeit mehrere Selbstverteidigungs-Tools, als Anregung für einen öffentlichen Diskurs über sexualisierte Gewalt und Übergriffe.
In einem fiktiven Webshop bieten die beiden Kreativen mehrere Produkte an – wie der lautstark abschreckenden RE-PUSH Weste. Wer auf »Kaufen« klickt wird allerdings gefragt, ob sich Sicherheit wirklich kaufen lässt. Das Projekt soll zum Nachdenken anregen und mit dem spekulativen Ansatz den aktuellen Umgang mit einem systemischen Problem kritisieren.
Download PAGE EXTRA 04.2023: Ausbildung, Weiterbildung, Studium
Zurück in die Werkstätten, Live- Vorlesungen und Workshops! In dem kostenlosen Booklet informieren (Fach-) Hochschulen, Akademien und Seminaranbieter über ihr aktuelles Programm zu Studiengängen, Aus- und Weiterbildungen in Design, Werbung und Medien vor.