Wild Art
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infach mal den Kunstbegriff erweitern und schon haben wir jede Menge Spaß!
Zwei absolut ernst zu nehmende US-Professoren haben das in einem Bildband getan, in dem die Kreativität in wirklich alle Richtungen ins Kraut schießt. Es fängt noch recht »harmlos« mit Street Art an, der man ja mittlerweile gnädiger hier und da Kunststatus zugesteht. Doch was ist mit Bodypainting und xtrem-Piercing, der bizarren Houston Art Car Parade, deren Motto »Celebrating the Artist in Everyone« lautet, oder einem im Auftrag des Geleebohnenherstellers entstandenen Porträt von George Clooney aus Jelly Beans, also einer Werbeauftragsarbeit?
Statt seine Energie mit der leidigen Frage nach Kitsch, Kunst oder Kommerz zu verschwenden, schlagen die Herren Professoren vor, den Begriff »Wild Art« einzuführen. Dass es ihnen damit ernst ist, zeigten sie kürzlich bei Buchpräsentationen vor der Frankfurter Schirn und in der Berliner Urban Spree Galerie. Einen berühmten Fan haben sie bereits: Kitschkönig Jeff Koons, einer der höchst gehandelten Künstler der Welt. Er fand die Arbeiten in »Wild Art« so erfrischend, dass man »mit neuem und gestärktem Blick auf die Alltagswelt schaut«.
David Carrier, Joachim Pissarro: Wild Art.
London (Phaidon) 2013
480 Seiten
35 Euro
isbn 978-0-7148-6567-6
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