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Kawaii: 3D-Model verselbstständigt sich

3D-Artist im Kampf gegen Sehenscheidenentzündung aka @Kensyouen_Y aus Tokio geht mit einer bezaubernden und witzigen Blender-Animation viral.

Screenshot Animation Kensyouen_Y 2024
Oh je, wenn das 3D-Model seine Finger selbst im Spiel hat, geht sicher gleich etwas kaputt.

Das jüngste Kind des japanischen 3D-Modellierers und Game-Designers Kensyouen_Y ist ziemlich frech: obwohl sie sich nicht bewegen sollte, bis er mit ihr fertig ist, beginnt die Figur sich im Interface von Blender zu verselbstständigen und alles gerät etwas außer Kontrolle.

Sie spielt an den Shader-Nodes herum, lässt Interface-Elemente durchs Bild purzeln, bis sie das richtige findet um anschließend ekstatisch mit dem Farbrad ihre Haarfarbe zu verändern. Dem Designer wird es buchstäblich zu bunt und als er versucht den Spuk zu beenden, stürzt das 3D-Modeling Tool ab.

Wer die lustigen Strichmännchen-Animationen aus der Miniserie »Animator vs. Animation« von Alan Becker noch kennt, wird das Konzept wiedererkennen, das man im Englischen mit »breaking the fourth wall« beschreiben kann und eigentlich das beenden der Fiktion durch direkte Ansprache des Publikums durch die vierte (offene) Bühnenwand meint. Hier verselbständigen sich Figuren, bewegen sich unkontrolliert und impulsiv durchs Interface, nerven und ärgern damit ihre Schöpfer.

Aber nur vermeintlich: in einem Interview mit CGWorld.jp erklärte Kensyouen_Y, dass er 3D-Charaktere süß und cool findet, wenn sie sich bewegen. Kensyouen_Y berichtet dort auch von seinem Werdegang als 3D-Designer, der sich in einer Videoproduktionsfirma als Character-Designer hochgearbeitet hat und inzwischen als Freiberufler im Game- und VR-Design gelandet ist. Durch seine speziellen Zeitraffer-Making-of-Videos hat der Künstler bereits einige Bekanntheit erlangt.

Im oben erwähnten Interview erklärt er, wie diese Videos mithilfe von Pieptönen und Premiere Pro entstehen. Zu seinen Tools gehören neben Blender vor allem Maya und Unity, aber auch ZBrush und Freestyle oder Grease Pencil.

Kensyouen_Ys Videos sind keineswegs als Tutorials gedacht, sondern sollen kleine emotionale Einblicke in seine Arbeit und seine Experimente mit bewegten 3D-Modellen geben. Auf Nachfrage von Alan Becker wie das aktuelle Projekt entstanden sei, antwortet er ihm humorvoll: »it’s secret between the models and the modelers!«. Man kann vermuten, dass Blender und Maya zum Einsatz kamen und der 3D-Modellierer auch ein guter Animator ist.

Dennoch macht es sicher auch Profis Spaß, ihm beim Modellieren zuzuschauen und ein paar Tricks verrät Kensyouen_Ys dann in seinem Twitter-Feed doch. Also #FF, unbedingt folgen, man darf auf den Sound zum Video gespannt sein.

Blender-Datein für 3D-Modeling zum kostenlosen Download findet man im Profil von Kensyouen_Y beim japanischen Asset-Marktplatz Booth und hier geht es zum Interview bei CGWorld (man kann sich den Text in verschiedensten Sprachen anzeigen lassen). Außerdem noch die frisch restaurierten »Animator vs. Animatio«-Sequels von Alan Becker, basierend auf Adobe Flash-Originalen von 2006.

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