TDC-Gewinner 2023: Zwei georgische Schriften von Typotheque
In der Kategorie Typedesign gingen gleich zwei Awards an die Foundry Typyotheque aus Den Haag – für die georgischen Schriften Lava und November.
In den letzten vier Jahren hat die Foundry Typotheque aus Den Haag mehr als 30 Fontfamilien für die georgische Sprache herausgebracht. Zwei davon, Lava und November, bekamen kürzlich einen Award vom TDC. Dieses Projekt ist Teil einer laufenden Sprachinitiative, in deren Rahmen Typotheque lokale Kulturen erforscht und dokumentiert und dann mit einheimischen Designern zusammenarbeitent, um neue Schriften zu entwickeln, die der lokalen Sprache neue Ausdrucksmöglichkeiten geben.
November Georgian
Die georgische Schrift wird für eine kleine Gruppe einheimischer südkaukasischer Sprachen verwendet, von denen Georgisch die am weitesten verbreitete ist (3,7 Millionen Menschen). Während viele Länder ähnlicher Größe mit dem Erhalt ihrer Sprache zu kämpfen haben, spielt die georgische Sprache eine wichtige Rolle für die Identität des Landes. Da sich viele Anbieter aus kommerziellen Gründen aber stärker auf größere Märkte konzentrieren, gibt es nur sehr wenige Fonts, die das georgische Alphabet unterstützen. »Es gibt weniger Anreize, neue Schriften für eine so kleine Anzahl von Benutzern zu entwerfen, und die Entwicklung solcher Schriften ist oft komplex,« sagt Typotheque-Gründer Peter Bilak. »Wir bei Typotheque sehen Typografie nicht nur als ein kommerzielles Unternehmen, sondern auch seine kulturelle und politische Komponente. Für uns ist jedes Schriftsystem gleich wichtig.«
Lava Georgian
Auf einer von Typotheque organisierten Veranstaltung in Tiflis, stellte Bilak die Font Collection ebenso vor, wie das kürzlich erschienene Buch »New Georgian Type«. Es zeigt die Collection und damit gestaltete Plakate und beleuchtet die historische Perspektive von Schrift, Druck und Typografie in Georgien. Das Buch kann man für 20 Euro bei Typotheque kaufen.
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