Website-Builder: WordPress ist nicht wegzudenken
So funktioniert zeitgemäßes Webdesign mit dem neuen Gutenberg-Editor
Cyd Stumple arbeitet mit den Ende 2021 in WordPress eingeführten Gutenberg-Blöcken, einem neuen Editor, der alle Inhalte in einzelne Interface-Komponenten wie Text, Bild und Buttons zerlegt, sowie dem WordPress-Plug-in Advanced Custom Fields. Mit ihm kann man JavaScripts einbinden, was es auch Stumples Kunden sehr leicht macht, die Blöcke auf deren Website nach Belieben anzuordnen.
»Die Transitions setze ich per Highway.js um und das Smooth Scrolling mit Lokomotive-Scroll«, verrät Cyd Stumple ihre kleinen Tricks. Beide JavaScript-Libraries arbeiten reibungslos mit WordPress und eröffnen kreative Freiräume bei der Seitengestaltung. Einen weiteren Vorteil der Open-Source-Lösung sieht sie in der großen, enorm heterogenen Nutzer:innenschaft und der Entwicklercommunity: »Dank der vielen User ist WordPress gut gepflegt und einfach zu debuggen, was es zu einem sicheren und verlässlichen CMS macht. Bei einem Problem genügt häufig schon eine Google-Suche.«
Dreidimensionales Helix-Portfolio
Cyd Stumple nutzt die Plattform auch für ihr eigenes Portfolio. Es fasziniert mit einer dreidimensionalen, wabernden Sphäre und einer um diese rotierenden Bildergalerie. Um die Kugel und die Krümmung der Fotos zu erzeugen, nutzt Stumple WebGL in Verbindung mit der JavaScript-3D-Library Three.js. Mit ihr zu programmieren, hatte sie vorher noch nicht ausprobiert. »Ich hatte das WebGL-Experiment von @0xmarkov auf Twitter gesehen und fand diese drehende Helixform für die Präsentation eines Portfolios super geeignet. Ich begann, eine Website zu skizzieren, hatte aber keine Ahnung, mit welchem Tool ich sie umsetzen sollte.«
Stumple begann zu recherchieren, sah sich Tutorials zu WebGL und Three.js an und fand schließlich ein CSS-3D-Beispiel für eine Helixform in WebGL. »Aber für gekrümmte Bilder, wie ich sie wollte, funktionierte das noch nicht.« Einen ganzen Tag hatte sie an der dreidimensionalen Kugel zu knacken. In einem Trial-and-Error-Prozess und mit den Three.js-Tutorials von Bruno Simon und Yuri Artiukh gelang ihr am Ende die Umsetzung mit WebGL und WordPress. »Beim Lernen von neuen Anwendungen geht es am allermeisten darum, nicht aufzugeben und sich durch Ausprobieren an das Ergebnis heranzutasten«, so die Creative-Developerin.
Experimentierfreudigen Webdesigner:innen stellt sie auf GitHub eine Open-Source-Software zur Verfügung, mit der sich eigene Custom Themes in WordPress schneller bauen lassen. Denn Stumple ist überzeugt von der Lösung und stolz auf zahlreiche Kundenprojekte, die sie damit bereits umgesetzt hat.
So entstanden in Kollaboration mit monopo London und monopo NYC zum Beispiel die Websites für die Venture-Capital-Unternehmen Presight Partners und Robust sowie eine neue Website für die Kreativagentur Moan. Ob dabei eine maßgeschneiderte Cursorfunktion, ein dezenter Backgroundeffekt oder witzig animierte Buttons entstehen – WordPress setzt Cyd Stumples Kreativität dabei jedenfalls keine Grenzen.
Beim Lernen von neuen Anwendungen geht es am allermeisten darum, nicht aufzugeben und sich durch Ausprobieren an das Ergebnis heranzutasten
Dieser Artikel ist Teil der Titelgeschichte “Website-Builder: aus ready-made wird customized” aus PAGE 10.2022. Die Ausgabe können Sie hier runterladen.