Marc Peschke & Jan Schmelcher: »Liquidacion total«
BLOTABLOTA Galerie , Mainz
Ausstellung
Marc Peschkes neue Fotoarbeiten – es sind sechseckige Diasecs – befassen sich in einer konstruktivistisch-modernistischen Bildsprache mit dem Kommunikationsschrott der Konsumgesellschaft, die der Künstler zu absurden, würfelförmigen Wareneinheiten verfestigt: In schöner Fünfziger-Jahre-Typografie ist »Poussez« zu lesen, ein anderes Mal »Tirez«, »Ahead only« oder »Se vende« – doch lässt sich nichts öffnen, nichts ziehen.
Marc Peschkes neue Fotoarbeiten – es sind sechseckige Diasecs – befassen sich in einer konstruktivistisch-modernistischen Bildsprache mit dem Kommunikationsschrott der Konsumgesellschaft, die der Künstler zu absurden, würfelförmigen Wareneinheiten verfestigt: In schöner Fünfziger-Jahre-Typografie ist »Poussez« zu lesen, ein anderes Mal »Tirez«, »Ahead only« oder »Se vende« – doch lässt sich nichts öffnen, nichts ziehen. Wo ist vorne? Was ist zu verkaufen? Die Absurdität und Hermetik von seinen Bildern seltsamer Behältnisse machen die Betrachter schließlich für einen Augenblick zu »Flawed Consumers«, als die der Soziologe Zygmunt Bauman die Ausgegrenzten der postindustriellen Gesellschaft bezeichnet.
»Totale Liquidation« manifestiert sich auch in den Wasserfarbzeichnungen von Jan Schmelcher. Kleinformatigen Bildern von in sich gekehrten, träumerisch wirkenden »Aussteigern«, isoliert oder in der Natur, stehen großformatige Straßenpanoramen gegenüber. »You’re lost«, »Pay pay pay for our bloody lies«, »Support the System« verkünden die Schilder über einem Highway im Sonnenuntergang. »Obama is Bush« prangt auf der Jeans-Kutte eines schönen Rebellen mit Schatten um die Augen. Resignation macht sich breit. Alles muss jetzt raus, die Träume und Sehnsüchte auch. Doch der Aufprall ist hart. Wir sind verloren. Liquidacion total!