Die Ausstellung »Farbe für die Republik – Auftragsfotografie vom Leben in der DDR«, die das Deutsche Historische Museum zeigt, widmet sich erstmals ausschließlich der offiziellen journalistischen Bildproduktion der DDR am Beispiel der Farbfotografie. Die Grundlage für diese Präsentation bilden die umfangreichen Archive der beiden Bildreporter Martin Schmidt (geb. 1925) und Kurt Schwarzer (1927-2012) aus dem Sammlungsbestand des Deutschen Historischen Museums.
In der Ausstellung wird die farbige Gebrauchs- und Auftragsfotografie mit großformatigen Abzügen präsentiert, aber auch in ihrer publizierten Form gezeigt. Farbdias und Negative werden durch weitere Arbeitsmaterialien der Bildreporter ergänzt. Die Ausstellung bietet einen Einblick in die Entstehungs- und Wirkungsgeschichte von Auftragsfotografie und reflektiert diese kritisch. Begleitet wird die Schau durch Hörstationen, die die Bildproduktion der DDR mit persönlichen Statements in den Blick nehmen. Es äußern sich Politiker, Journalisten und Wissenschaftler wie Wolfgang Thierse, Christoph Dieckmann und der Direktor des Zentrums für Zeithistorische Forschung Potsdam, Martin Sabrow.
Als freiberufliche Fotografen arbeiteten Martin Schmidt und Kurt Schwarzer im Auftrag für verschiedene Zeitschriften. Auch Massenorganisationen wie der Freie Deutsche Gewerkschaftsbund und Betriebe gehörten zu ihren Auftraggebern. Der Farbfotografie kam bei der Vermittlung der sozialistischen Ideologie eine besonders wichtige Aufgabe zu. Sie wurde zum Ausdruck für Modernität im Sozialismus und illustrierte zugleich die Verheißung auf eine sozialistische Zukunft.