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Design kommunizieren – Auftraggeber überzeugen!

Ob Branding, UX oder Corporate Design – jedes Projekt stellt Agenturen und Freelancer vor die Herausforderung, die entwickelten Lösungen zu begründen – mit der richtigen, den Kunden überzeugenden Argumentation. Wir zeigen, welche Strategien zum Erfolg führen.

Jeder kennt sie, jeder hasst sie – Küchentischentscheidungen. Wenn der Manager des Kundenunter­nehmens die Entwürfe mit nach Hause nimmt und fragt: »Schatz, wie gefällt dir das?« Wenn »Schatzi« lieber grüne Dreiecke mag, könnte es passieren, dass am nächsten Tag grüne Dreiecke in den Entwurf gesetzt werden müssen. Das ist frustrierend und konterkariert die Arbeit des Designers. Jochen Rädeker, Gründer der Designagentur Strichpunkt in Stutt­gart, über diese Absurdität: »Nach sechs Wochen stra­te­gischer Arbeit, nach logischer Herleitung, nach Notwendig­kei­ten, die man strategisch, konzeptionell und krea­tiv begründet, liegt die Entscheidung bei ›Schatzis‹ Gefallen oder Missfallen.«

Nun könnte man frech sagen: selbst schuld. Hätte man als Designer seine Lösung dem Auftragge­ber verständlich gemacht und die richtigen, auf seinen geschäftlichen Erfolg bezogenen Argumen­te gewählt, wäre »Schatzi« vielleicht gar nicht zum Zug gekommen.

»Wer seine Arbeit über Ästhetik ver­kauft, landet automatisch in der Gusto-Falle«

sagt Christian Büning, Gründer von Büro Büning visuel­le Kommunikation in Oberwesel, denn beim Thema Ästhetik fühlen sich diejenigen, die Design einkaufen, nicht mehr zuständig.

Gestalter sollten ihre Arbeit also begründ- und messbar machen, da Ge­schäftsführer und Marketingleiter im Betriebswirt­schaftsstudium gelernt haben, dass nur, was mess­bar ist, sich auch managen lässt … Weiterlesen

 

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Kommentare zu diesem Artikel

  1. Mein Ergebnis:
    Die Ehefrau ist noch das geringste Problem!
    Sie weiß wenigstens ein bisschen vom Prozess!
    Das Schlimmste, das sind eher die, die nicht im Prozess dabei waren und dann geschmäcklerisch abstimmen dürfen.

    Vorab: Das Heft heute bekommen.

    Wie ich befürchtete, steht das alles recht abstrakt da: ” … den Kunden auf strategischer Ebene entscheiden lassen …”

    Ja doll.
    Da ist man als Designer fast so hilflos wie zuvor. Selbstverständlich mache ich z. B. Strategie mit ihnen, und kläre strategische Entscheidungen vorher genau ab. Manchmal so sehr, dass ich eigentlich ein Consultant-Stundenhonorar von > 300 kriegen müssste …
    Sehr schön. ;-(

    Weil es die Realität der Käufermarkts Design und den wahren Kern des Problems immer noch nicht trifft. Der Kern ist: Sie sind das geschmäcklerische Umfragenmachen schon gewöhnt und lieben es. Basta!, würde Ex-Kanzler Schröder sagen.

    Natürlich muss man die hidden Agenda rauskriegen (manche Auftraggeber fühlen sich leider wie von einem selbsternannten Kommissar verhört, in die Enge getrieben, und reagieren gereizt, – das dazu – aber da bin ich mittlerweile schon geschickter im Fragen wie Peter Falks Colombo und flexibler-unempfindlicher gegen Gereiztheit geworden …) .

    Meine befreundete Kollegin trifft das gut mit folgendem Satz:
    “Design unter Termindruck erstellen müssen bei immer noch unreifen Entscheidungsgrundlagen.”

    Und natürlich muss man hartnäckig-freundlich sein. Muss man den Auftraggeber beim Erstellen des Werk in den Prozess einbinden. Und natürlich am besten 1 Ergebnis vorlegen und nicht 3 oder 4.

    Klar.

    Was viele Auftraggeber aber danach dennoch nicht daran hindert, dies dann mit neuen Leuten zu besprechen, die nie im Prozess eingebunden waren.

    Die ganz Harten der Auftraggeber (Ich: Auftraggeber, du: nix) ballern das zudem trotz allen Nichteinverstandenseins des Designers ungeniert in ihr für uns unsichtbares Netzwerk raus cc bcc. ohne begleitende Worte, die den Prozess erklären. Und machen ohne uns Umfragen, auf deren Formulierung man keinen Einfluss hat.

    Bei so etwas – wo die Ehefrau noch das geringste Problem ist – will man eigentlich nur noch hinschmeißen.

    Suboptimal das.

    Man könnte sich ein gerissenes Vertragswerk ausdenken, bei dem mit verwickelten, geschickten Worten und etabliertem Benefit-Geschwurbel (” Es ist alles nur zu deinem Besten, lieber Kunde”) ausgeschlossen wird, dass Entwürfe nicht an in den Prozess nicht von Anfang an Eingebundene zu gehen haben. Auch Begründung möglich, dass ein Entwuf ja noch nicht veröffentlicht werden darf, da noch nicht fertig und noch nicht vollständig bezahlt.

    Die ganz Schlauen und souveränen Designer (ab Status ‘Gott’) begründen das Verbot des Entwürfe Herumballerns an Nichtbefugte natürlich nicht.

    Begründen ist für manche Designer- aber auch Auftraggeber-Naturen eh oft ein Zeichen von Schwäche.

    Bin da gespannt, wie die werte Kundschaft das aufnimmt.

    Befürchte, dass das nur ein ‘Gott’ darf. Wenn überhaupt.

    Weil das geschmäcklerische Gesellschafts-Spiel ‘kleine Design-Umfrage im Netz’ und das sich selbst profilierende Gruppen-Projekt-Spiel ‘möglichst gescheit wirkend in andere Gewerke reinschwätzen’ mittlerweile zu etabliert ist.

    Hat auch nichts mit mangelndem Vertrauen in ihren Designer zu tun.
    Sie vertrauen ihm schon.
    Aber tun es trotzdem, die kleine geschmäcklerische MaFo-Umfrage für lau …, bevor das Ergebnsi engültig angenommen wird.

    Es ist die Unsicherheit und Verzauderung der Auftraggeberschaft.

    In modernen Zeiten des “Anything goes” und in modernen Zeiten der offensiven Disruption auch im Designbereich hat sie keine innere Sicherheit mehr, das Richtige zu etnscheiden. Auch wenn sie dem Designer vertrauen, auch wenn der Prozess richtig war und er das Ergebnis richtig hergeleitet hat. Weil: Es wäre was anderes ja auch möglich … und man hat vielleicht noch nicht alles ausgereizt …

    Die Überoptimierer auf Aufttraggeberseite sind da am Werk.

    Warum den K2 nehmen, wenn es einen noch höheren und tolleren Berg gibt. Den sie nur noch nicht wissen …
    Und der Designer macht mit, weil er muss …

  2. »Gegen ‚Schatzi‘ male/female machste nix«
    Wie geht es den anderen? Seid Ihr auch schon einmal in die Schatzi-Falle gelaufen? Wie seid Ihr wieder herausgekommen? Schreibt mal eure Erfahrungen!

  3. Gegen ‘Schatzi’ male/female machste nix. gn
    Erinnere mich noch den Marketingleiter, der deswegen das Markenzeichen Krokodil weghaben wollte, weil er als kleinerJunge in Florida mal fast auf einen ruhenden Alligator getreten wäre.

    Hab mir das Heft aber trotzdem bestellt. Will sehen, wie Ihr verbal aus der Sache wieder rauskommt. 😉

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