Vor Freude tanzen
Lisbeth ist eine charmante, rein kursive Schriftfamilie für Branding und Text von Louisa Fröhlich.
Die Buchstabenformen sind von handschriftlichem Schreiben inspiriert, doch das Regelwerk für die Formensprache entstand in Louisa Fröhlichs Vorstellung und nicht durch die Begrenzungen eines Schreibwerkzeugs. Eine subtile Verdrehung innerhalb der Buchstabenformen sorgt für Dreidimensionalität. Lisbeths Buchstaben haben eine innere Lebendigkeit, die kein reales Schreibwerkzeug erzeugen könnte. Ihr eigenständiger Charakter prädestiniert sie für die Anwendung in Branding und Zeitschriften.
Die Kurven der Text-Stile zeigen eine sanfte Eckigkeit, die die handschriftliche Herkunft und die leichte Verdrehung in jedem Buchstaben betont. Der Kontrast innerhalb der Striche ist sorgfältig ausbalanciert. Er ist stärker sichtbar in den fetteren Schnitten und schimmert nur zart durch die anmutige Struktur der Thin hindurch.
Die Neigung der Buchstaben ist sehr aufrecht und die x-Höhe ist verhältnismäßig hoch, so dass auch längere Texte angenehm zu lesen sind. Lisbeth läuft recht schmal. Der dynamische Strich fließt frei um praktische und platzsparende Buchstabenproportionen.
Neben den fünf Textstilen gibt es einen stürmischen Display-Schnitt. Hier trieb Louisa-Helen Fröhlich das Designkonzept des verdrehten Striches auf die Spitze und gestaltete Formen mit sehr hohem Strichstärkenkontrast. Die Buchstaben scheinen fast ein wenig vor Freude zu tanzen. Und auch wenn sie recht wild aussehen, ist jeder sorgfältig ausbalanciert, so dass durch die rhythmische Wiederholung der Formen eine harmonisches Gesamtbild entsteht.
Lisbeth unterstützt zahlreiche Sprachen (Latin-A extended) und bietet Ligaturen und Contextual Alternates für formvollendete Typografie. Der Zeichensatz beinhaltet proportionale Versal- und Mediävalziffern, Tabellenziffern, hochgestellte und tiefgestellte Ziffern und Brüche. Lisbeth ist erhältlich bei der Typefoundry TypeTogether, sie kostet gut 150 Euro.
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