Balancieren auf dem Gedankenstrich
Balancieren auf dem Gedankenstrich ist eine Art Tagebuch mit Kalendarium.
Was sich nach einer komplizierten gymnastischen Übung anhört ist eine Art Tagebuch mit Kalendarium, in dem sich die Kommunikationsdesignerin Irmgard Sonnen Gedanken zum Gedankenstrich macht. Allerdings nicht rein typografisch, durch grafisch und fotografisch inszenierte Zitate von Künstlern, Schriftstellern und Philosophen bietet sie dem Leser Anregungen und Impulse über die Definition des Dudens hinaus, die da lautet: „Der Gedankenstrich kann innerhalb eines Satzes zur Bezeichnung einer längeren Pause stehen.“
Autoren der verschiedensten Epochen haben den Gedankenstrich bewusst eingesetzt. Karl Riha verweist in seinem Essay: „Gedanken zum Gedankenstrich – in der literarischen Moderne“ auf das „schwarze Quadrat“ von Malewitsch in der Malerei, das absoluter Endpunkt und doch zugleich Eröffnung eines neuen Terrains darstellt. Irmgard Sonnen nimmt den Betrachter mit in dieses „unbekannte Terrain“ und stellt darüber hinaus Analogien her, über das Unsagbare, die Lücke der Erinnerung, die Leerstelle, den Zwischenraum. „Balancieren auf dem Gedankenstrich“ hat eine hochwertige Ausstattung: Hardcover mit Schutzumschlag und japanische Bindung mit weißem Lesebändchen, gedruckt ist es in Schwarz-Weiß mit einer Sonderfarbe. Irmgard Sonnen. Balancieren auf dem Gedankestrich. Düsseldorf (Queredo) 2009, 160 Seiten. 26 Euro. ISBN 978-3-00-026961-5
www.designbuero-sonnen.de
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