Die Schönheit des Mechanischen
F
anatical Mechanical: Eine House-Industries-Schau feiert die legendäre Photo-Lettering Inc.
Die Guggenheim Gallery im kalifornischen Orange wirft ab dem 6. Februar einen Blick zurück auf die Zeit, in der Grafikdesign noch mechanisch hergestellt wurde – und zeigt, wie relevant die Techniken heute sein können und wie modern man mit historischen Fonts umgehen kann.
Im Mittelpunkt der Schau steht eine Installation der berühmten amerikanischen Type Foundry House Industries, bekannt für ihren zeitgemäßen Umgang mit historischem Material.
2003 haben die Fontentwickler aus Yorklyn, Delaware das komplette Schriftenarchiv eines der ersten und besten Fotoschriftensatz-Häuser der USA aufgekauft: der Photo-Lettering Inc., 1936 von Edward Rondthaler in New York gegründet und später unter dem Namen International Typeface Corporation (ITC) fortgeführt. Seit mehreren Jahren arbeitet House Industries daran, die schönsten Schriften der Photo-Lettering Inc. zu digitalisieren und dabei deren legendäre Qualität, Perfektion und ihren spezieller Style zu erhalten.
Auf zwölft handgedruckten und ein Meter großen Tafeln wird in der Ausstellung der Prozess des originalen Photo-Lettering gezeigt und mit dem heutigen Computer-basiertem verglichen, darüber hinaus können Besucher mit den alten Fonts experimentieren. Bedruckte Stoffbanner, Lithographie-Tapeten und freistehende aus Holz ausgeschnittene Fonts sind um die Tafeln gruppiert.
Außerdem werden zahlreiche originale Photo-Lettering Inc. Artifakte wie Bücher, Alphabet-Filme und auch bedruckte Keramik gezeigt, die PLINC, wie die Abkürzung des legendären Fotosatz-Schriftenhaus lautet, an ihre Kunden verschenkte.
Die wunderbar Retro-gestaltete Photo-Lettering Website auf der House Industries die PLINC-Fonts wie in den Zeiten vor dem Desktop-Publishing als – nun digitalisierte – Satzfahnen anbietet, wurde gerade für den Designs of the Year 2012 Award des Londoner Design Museum (PAGE berichtete) nominiert.
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