Überdrucken oder aussparen? RGB oder CMYK? Bei der Printproduktion gibt es einiges zu beachten. Litho-, Druck- und Color-Management-Experte Mario Drechsler beantwortet zehn wichtige Fragen. Lesen Sie hier Teil 5 der Serie.
Wie farbverbindlich lässt sich auf Designpapieren produzieren?
Auch ein Standard hat seine Grenzen. Bei speziellen Sorten, auf die kein Druckstandard wirklich gut passt, sollte ich den Kunden darauf hinweisen, dass der Standardproof nicht zwingend etwas mit dem späteren Druckergebnis zu tun haben wird. Schön wäre es, wenn die Papierhersteller kenntlich machen würden, dass eine Sorte keinem Standardprofil entspricht. Oder gleich ein passendes ICC-Profil anbieten.
Bei ungestrichenen Papieren kommt das natürlicher häufiger vor, bei gestrichenen eher selten. Ein Sonderfall ist das bei Kreativen beliebte heaven 42 von Scheufelen. Dessen Oberfläche zeigt einen sehr eigenen Charakter. Die Farbe verändert sich vom nassen Zustand an der Maschine zum trockenen nicht unerheblich. Diese starke Farbdrift macht die verbindliche Simulation im Vorfeld schwierig. Also was kann man tun? Mit zertifizierter Messtechnik und speziellen Color-Management-Tools kann ein Profi das Papier per Proof simulieren. Wer auf Nummer sicher gehen will, kann die Druckerei einen Andruck machen lassen. Als Gestalter sollte ich beim Hersteller stets die Information einholen, welcher Standard für das gewählte Papier geeignet ist.
Über den Autor
Mario Drechsler übernimmt mit seiner Firma Highendmedia die technische Umsetzung von hochwertigen Printprodukten und berät Unternehmen, Verlage, Agenturen sowie Druckereien beim Color Management.
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