Allein schon die Geschichte »In seiner Gnade«, in der ein Todeskandidat scheinbar eine zweite Chance bekommt, ist fesselnd – und erst Recht deren Visualisierung von Christoph Büttner von der Filmuniversität Babelsberg.
219 Einreichungen gab es für die diesjährigen First Step Awards, die von der Deutsche Filmakademie e.V. veranstaltet werden und zu deren Partnern unter anderem die ARD und die Amazon Studios gehören.
In neun Kategorien wurden jetzt 29 filmische Nachwuchstalente nominiert – unter ihnen Christoph Büttner, der mit der 12-minütigen Animation »In seiner Gnade« seine Anschlussarbeit an der Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf vorlegte.
Wie animierte Holz- oder Linolschnitte wirken die schwarzweißen Bilder, in denen Christoph Büttner die Geschichte eines Verurteilten erzählt, der nach zahllosen Verhören völlig ermattet, von einen Gefängnisdirektor zur Hinrichtung am nächsten Tag verurteilt wird. Doch dann öffnet sich um Mitternacht überraschend seine Zellentür …
Klaustrophobischer Plot, expressiver Stil
So wie Christoph Büttner analoge Techniken ins Digitale übertragt und in seiner Ästhetik dabei an den Expressionismus oder Avantgardisten des Erich Heckel, überrascht es fast, dass Büttner nicht aus der Kunst kommt. Vor seinem Studium in Babelsberg war er erst Techniker der Deutschen Telekom, studierte Medientechnik, arbeitete als Call Center Agent und als Animator für Computerspiele.
In der Jurybegründung zur Nominierung heißt es:
»Mit seinem Abschlussfilm wirft Christoph Büttner einen schonungslosen Blick auf das Innenleben eines Verurteilten. IN SEINER GNADE ist ein düsteres Warten auf die Todesstunde, das für einen Moment der Fantasie zwischen Furcht und Erlösung wankt. Das eindrucksvolle Zusammenspiel von Animation, Dramaturgie und Tongestaltung schafft eine beengende Stimmung, die einem wahrlich den Atem raubt.«
Am 26. September 2022 werden die Filmpreise in Berlin vergeben.
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