Die 25 Gewinner des wichtigsten deutschen Wettbewerbs für Buchdesign, die »Schönsten deutschen Bücher 2023« stehen fest – und führen nach Japan, nach Wolfen, in die Kunstwelt oder nach Alula.
602 Bücher wurden bei dem Wettbewerb der »Schönsten Deutschen Bücher« der Stiftung Buchkunst 2023 eingereicht, 207 von ihnen an die erste und zweite Jury weitergereicht, die schließlich 25 Bücher prämierte.
Insgesamt diskutierten 14 Juror:innen sieben Tage lang über mögliche Preisträger. Zu den Kriterien gehörten Gestaltung, Konzeption und Verarbeitung.
»Was mich etwas überrascht hat war, wie schwer es einem fallen kann, eine Auswahl zu treffen. Man geht nicht mehr subjektiv vor und schaut nach eigenen Favoriten, sondern man achtet auf unterschiedliche Ebenen, wie z.B. Verarbeitung und Satz«, sagt Mark Kiessling, Gestalter und Gründer des Berliner Buchladens do you read me?!, der Teil der Zweiten Jury 2023 war. »Es ist superspannend die Argumente der anderen Jurymitglieder zu hören, auf was jemand achtet und auf was eher weniger. Jede:r von uns hat einen eigenen Background.«
Die 25 Schönsten Deutschen Bücher 2023 sind:
In der Kategorie Allgemeine Literatur
Raymond Roussel: Der Anblick, Gestaltung: Anton Stuckardt und erschienen bei zero sharp, Berlin
Alan W. Moore: Art Worker: Doing Time in the New York Artworld, Gestaltung: Florian Lamm mit Caspar Reuss, The Journal of Aesthetics & Protest Press, Leipzig / Los Angeles
Rosemary Mayer, Bernadette Mayer: The Letters of Rosemary and Bernadette Mayer, 1976–1980, Gestaltung: Santiago da Silva, Ana Cecilia Breña, Lenbachhaus, München; Ludwig Forum, Aachen; Spike Island, Bristol; Swiss Institute, New York
Thomas Köck, Sivan Ben Yishai, Miroslava Svolikova u.a.: eure paläste sind leer (Serie),Gestaltung: Hanzer Liccini / studio hanli, Berlin, Suhrkamp Verlag, Berlin
Hanna Mittelstädt: Arbeitet nie! Die Erfindung eines anderen Lebens,Gestaltung: Julian Mader, Max Prediger / JMMP, Hamburg Edition Nautilus, Hamburg
François Charbonnet u.a.: Portraits, Gestaltung: Claudio Gasser / Atlas Studio, Zürich, Park Books, Zürich
Elli Mosayebi, Michael Kraus, Andrea Wiegelmann : The Renewal of Dwelling, Gestaltung: Maike Hamacher / Büro 146, Triest Verlag, Zürich
Hans Günter Schmitz, Armin Coray, Niklaus Heep u.a: Mikro|Makro, Gestaltung: Hans Günter Schmitz / schmitz Visuelle Kommunikation, edition 19+, Wuppertal
Markus Bader, George Kafka, Rosario Talevi u.a. Making Futures, Gestaltung: Studio Yukiko, Spector Books, Leipzig
Ratgeber, Sachbücher
Gabriele Stötzer: Der lange Arm der Stasi, Gestaltung: Malin Gewinner, Spector Books, Leipzig
Jan Mammey, Falk Messerschmidt: Statues also die / Les Statues meurent aussi, Gestaltung: Helmut Völter, Kodoji Press, Baden
Katrin von Maltzahn: Japan Guide, Gestaltung: Constanze Hein / Book Book, Textem Verlag, Hamburg
Frank Berzbach, Jenna Gesse: Königswege zum Unglück, Gestaltung: Jenna Gesse, Verlag Hermann Schmidt, Mainz
Reem A., Rebecca Blady, Kristin Pietrzyk u.a.: Der Halle-Prozess. Hintergründe und Perspektiven, Gestaltung: Hannah Englisch, Maja Redlin, Spector Books, Leipzig
Der mit 10.000 Euro dotierte »Preis der Stiftung Buchkunst« wird am 08. September 2023 im Rahmen der Preisverleihung im Museum Angewandte Kunst in Frankfurt verkündet. Dieser wird von einer Sonderjury aus den 25 »Schönsten Deutschen Büchern« ausgewählt.
Zu der Jury für den »Preis der Stiftung Buchkunst« gehören Samy Wiltschek von der Kulturbuchhandlung Jastram in Ulm, Sonja Pham vom Grafikmagazin, Florian Lamm von dem Grafikdesign Studio Lamm & Kirch aus Berlin/Leipzig, Peter Graf von der Verlagsagentur WALDE+GRAF Berlin und Susanne Rösler vom Jovis Verlag, ebenfalls Berlin.
Der Förderpreis junge Buchgestaltung ging an:
Anna Wank: Entblößen & Verdecken, Gestaltung: Anna Wank, Eigenverlag
Hmm, recht unspektakulär.
Ein paar, der Cover scheinen aus den 80ern zu stammen.
Was besonders „Schönes“, oder „noch nie da gewesenes“ scheint es hier offenbar nicht zu geben.
Ich habe selbst einige gekaufte Bücher bei mir im Schrank die deutlich mehr hermachen als das hier gezeigte.
Bin schon etwas enttäuscht wie stark bei PAGE das Niveau abnimmt.
Bei so manchem Newsletter wird man mit den Worten „schön“, „die Besten“, … – was Cover, Bücher, Plakate, Designs angeht – zum Anklicken gelockt und dann eher enttäuscht.
Entweder scheint es keine guten Designer zu geben, oder die Guten haben eben eine zu schlechte Lobby und die Schlechte, brüllen zu laut und drängen sich dadurch in den Mittelpunkt.
Wenn ich an mein Studium zurückdenke, gab es einige die den „Red Dot“ wollten und dann Sachen abgeliefert haben, die gut ankamen, nicht weil sie gut waren, sondern weil sie gut verkaufen konnten. Aber nur weil ein Designer gut im Internet rumbrüllt und auf sich aufmerksam macht, ist er deswegen kein „begabter Designer“, sondern nur ein „begabter Verkäufer“.
Und Verkäufer (Staubsaugervertreter) und Designern (Künstler) sind eigentlich zwei unterschiedliche Branchen, oder?
Peter Lohde schreibt
Natürlich kann man es nur anhand der Coverabbildungen nicht wirklich verlässlich beurteilen, aber mir drängt sich nicht erst seit diesem Jahrgang der „schönsten“ Bücher der Eindruck auf, als habe sich inzwischen so eine Art „Gestaltungskanon“ etabliert, dessen mehr oder weniger geflissentliche Beachtung eine Voraussetzung zu sein scheint, um hier prämiert zu werden.
Ich will das hier gar nicht im Einzelnen aufdröseln: Indikatoren scheinen aber etwa eine möglichst „spröde“ Typo und wenn Abbildungen, dann gern mono- oder duoton aufbereitet, zu sein – das hinreichend geschulte Auge plus dahinter liegendem Verstand wird diesen nicht unbedingt in wenige Worte zu fassenden, allgemein vorherrschenden „vibe“ auch bei Nicht-1-zu-1-Wiederholung in den Gestaltungen erkennen bzw. zumindest spüren.
Für mich ist es jedenfalls erstaunlich, dass hier nicht (viel) mehr Vielfalt sichtbar wird. Oder feiert eine Juroren-In-Crowd hier vielleicht einmal wieder ihr eigenes, relativ eng begrenztes, elitäres und für kanonisch gehaltenes Selbstverständnis von guter bzw. „schöner“ Buchgestaltung?
Der einzige Lichtblick scheinen mir die Kinderbücher zu sein, denen dann doch offenbar noch etwas mehr Freiheiten zugestanden werden – immerhin…
Hmm, recht unspektakulär.
Ein paar, der Cover scheinen aus den 80ern zu stammen.
Was besonders „Schönes“, oder „noch nie da gewesenes“ scheint es hier offenbar nicht zu geben.
Ich habe selbst einige gekaufte Bücher bei mir im Schrank die deutlich mehr hermachen als das hier gezeigte.
Bin schon etwas enttäuscht wie stark bei PAGE das Niveau abnimmt.
Bei so manchem Newsletter wird man mit den Worten „schön“, „die Besten“, … – was Cover, Bücher, Plakate, Designs angeht – zum Anklicken gelockt und dann eher enttäuscht.
Entweder scheint es keine guten Designer zu geben, oder die Guten haben eben eine zu schlechte Lobby und die Schlechte, brüllen zu laut und drängen sich dadurch in den Mittelpunkt.
Wenn ich an mein Studium zurückdenke, gab es einige die den „Red Dot“ wollten und dann Sachen abgeliefert haben, die gut ankamen, nicht weil sie gut waren, sondern weil sie gut verkaufen konnten. Aber nur weil ein Designer gut im Internet rumbrüllt und auf sich aufmerksam macht, ist er deswegen kein „begabter Designer“, sondern nur ein „begabter Verkäufer“.
Und Verkäufer (Staubsaugervertreter) und Designern (Künstler) sind eigentlich zwei unterschiedliche Branchen, oder?
Natürlich kann man es nur anhand der Coverabbildungen nicht wirklich verlässlich beurteilen, aber mir drängt sich nicht erst seit diesem Jahrgang der „schönsten“ Bücher der Eindruck auf, als habe sich inzwischen so eine Art „Gestaltungskanon“ etabliert, dessen mehr oder weniger geflissentliche Beachtung eine Voraussetzung zu sein scheint, um hier prämiert zu werden.
Ich will das hier gar nicht im Einzelnen aufdröseln: Indikatoren scheinen aber etwa eine möglichst „spröde“ Typo und wenn Abbildungen, dann gern mono- oder duoton aufbereitet, zu sein – das hinreichend geschulte Auge plus dahinter liegendem Verstand wird diesen nicht unbedingt in wenige Worte zu fassenden, allgemein vorherrschenden „vibe“ auch bei Nicht-1-zu-1-Wiederholung in den Gestaltungen erkennen bzw. zumindest spüren.
Für mich ist es jedenfalls erstaunlich, dass hier nicht (viel) mehr Vielfalt sichtbar wird. Oder feiert eine Juroren-In-Crowd hier vielleicht einmal wieder ihr eigenes, relativ eng begrenztes, elitäres und für kanonisch gehaltenes Selbstverständnis von guter bzw. „schöner“ Buchgestaltung?
Der einzige Lichtblick scheinen mir die Kinderbücher zu sein, denen dann doch offenbar noch etwas mehr Freiheiten zugestanden werden – immerhin…