In den letzten Jahren hat in der deutschen Kunstszene das Interesse an japanischer Fotografie stark zugenommen. In Japan wiederum sind Fotografen wie Hilla und Bernd Becher und ihre Schüler Thomas Ruff, Andreas Gursky und Wolfgang Tillmans längst zum Vorbild und zur Inspiration für viele junge, japanische Fotografen geworden. Da ergibt es sich wunderbar, dass 2011 ein Jubiläumsjahr ist: 150 Jahre diplomatische Beziehungen zwischen Japan und Deutschland, wobei beide Länder eine lange Tradition der Fotografie und der Herstellung von Kameras vorweisen können. Vor diesem Hintergrund wird Takashi Homma, praktizierender Fotograf aus Tokio, einen Vortrag über zeitgenössische japanische Fotografie halten.
Er basiert seinen Vortrag auf persönlichen Erfahrungen und seiner Sicht als professioneller Fotograf. Dabei wird er auch über seine in Japan erfolgreiche Ausstellungsreihe “New Documentary” aus diesem Jahr berichten. Es gibt eine historischen Abriss über die verschiedenen Wege, die in Japan gegangen wurden, um auf einzigartige und ambigue Weise Eindrücke einzufangen. So wird etwa der Abschied vom Piktorialismus ab 1932 bei Nobuo Ina bis in die jüngste Zeit thematisiert, die Situation der Fotografen in den 1990er, die sowohl in der Welt der Medien als auch der Kunst zuhause sind, wie etwa bei Rinko Kawauchi, Masafumi Sanai und Homma selbst, sowie der seit 2000 zu erkennende neue Trend, dem viele junge Talente nachgehen. Zu ihnen zählen so viele wie Tomoko Yoneda, Yumiko Utsu, Kozue Takagi oder Taisuke Koyama als auch Homma selbst.