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Martin-Gropius-Bau Berlin
Ausstellung

 
Der Martin-Gropius-Bau Berlin und das Königsschloss in Warschau haben die Ausstellung gemeinsam erarbeitet.

Der Martin-Gropius-Bau Berlin und das Königsschloss in Warschau haben die Ausstellung gemeinsam erarbeitet. Sie entstand im Rahmen des internationalen Kulturprogramms der polnischen EU-Ratspräsidentschaft 2011. Das Projekt wurde von einem wissenschaftlichen Beirat unter der Leitung von Prof. W?adys?aw Bartoszewski inhaltlich begleitet.

Chefkuratorin ist die polnische Kunsthistorikerin Anda Rottenberg, die bereits als Kuratorin zahlreicher international beachteter Ausstellungen und als langjährige Leiterin der Nationalgalerie für moderne Kunst Zach?™ta in Warschau tätig war.

67 Jahre und wenige Tage sind seit jenem 18. September 1944 vergangen, an dem deutsche Truppen das Königsschloss in Warschau bis auf die Grundmauern zerstörten, während sie den heldenhaften Aufstand der polnischen Heimatarmee grausam niedergeschlagen. 22 Jahre sind seit dem Fall des Eisernen Vorhangs in Europa vergangen, 20 Jahre seit dem 17. Juni 1991 als Bundeskanzler Helmut Kohl und Ministerpräsident Jan Krzysztof Bielecki den »Vertrag zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Polen über gute Nachbarschaft und freundschaftliche Zusammenarbeit« unterzeichneten, dessen Original in der Ausstellung im Martin-Gropius-Bau zu sehen ist.

In 19 Sälen und 22 Kapiteln erzählen rund 800 historische und zeitgenössische Exponate erstmals die 1000-jährige Geschichte der wechselseitigen Beziehungen. Die Gliederung der Ausstellung in Themenbereiche dient dazu, die unterschiedlichen Aspekte deutsch-polnischer Nachbarschaft besser zu verstehen. Sie beginnt mit dem hl. Adalbert und Richeza, die, aus Köln kommend, den späteren König Mieszko II heiratete und 1025 Königin von Polen wurde und schlägt den Bogen bis in die Gegenwart: Landshuter Hochzeit, Deutscher Orden, Internationale Gotik und »Polenbegeisterung« von 1831, Zweiter Weltkrieg, Solidarno??, EU-Beitritt. Auch jene schreckliche Zeit zwischen 1939 und 1945, in der Deutsche Polen und seinen Bewohnern unendliches Leid zufügten, wird in der Ausstellung thematisiert, etwa durch den Film »Der Kanal« (1957) von Andrzej Wajda.

Unter den hochrangigen Exponaten befinden sich das Portrait des Markgrafen Albrecht von Brandenburg-Ansbach von Lukas Cranach d. Ä. aus dem Jahr 1528, Gemälde höchster Qualität aus dem 17. Jahrhundert aus Danzig, das Monumentalwerk »Preußische Huldigung« von 1882 von Jan Matejko, Meisterwerke der Holzschnitzkunst von Veit Stoß, der wertvolle Schatzfund aus Neumarkt und kostbare Handschriften.

In die Ausstellung werden immer wieder auch Werke von politisch motivierten und international arbeitenden, zeitgenössischen Künstlern eingeflochten, unter anderem von Miros?aw Ba?ka, Krzysztof Bednarski, Edward Dwurnik, Jochen Gerz, Anselm Kiefer, Gerhard Richter, Wilhelm Sasnal, Gregor Schneider, Günther Uecker, Piotr Uklanski, Luc Tuymans, Krzysztof Wodiczko und Andrzej Wróblewski. Diese Exponate können gewissermaßen als Fußnoten oder Kommentare zu den historischen Ereignissen angesehen werden, durch die ein aktueller Blickwinkel auf die Vergangenheit eröffnet wird.

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