Fu?r die Benennung komplexer Zusammenhänge werden in vielen Medien der Einfachheit halber Synonyme verwendet.
Fu?r die Benennung komplexer Zusammenhänge werden in vielen Medien der Einfachheit halber Synonyme verwendet. Es handelt sich um allgemein gelernte Begriffe, die sich zu festen Markennamen verselbstständigt haben und umgangssprachlich fest verankert sind. Die Synonyme »Neukölln« und »Prenzlauer Berg« sind urspru?nglich die Namen von Stadtteilen von Berlin. Jedem Leser der FAZ ist klar, was ein Autor mit dem Begriff »Neukölln« ausdru?cken möchte, auch Nicht-Berlinern: »Neukölln« steht deutschlandweit als pars pro toto fu?r die Themen Armut, Verwahrlosung und gescheiterte Integration von Migranten in deutschen Großstädten, und seit etwa zwei Jahren auch fu?r schnelle und unsoziale Gentrifizierungsprozesse. Mit dem Begriff »Prenzlauer Berg« werden Spielarten einer krampfhaft unangepassten Gutbu?rgerlichkeit und einer neureichen, gru?nen Spießigkeit bezeichnet. Ich möchte ergru?nden, was Neukölln und Prenzlauer Berg jenseits dieser Stempel ausmacht. Diese Arbeit ist noch nicht abgeschlossen. Das wird auch nicht der Fall sein, solange beide Stadtteile medial als Synonyme dergestalt zitiert werden und so omnipräsent sind, wie es momentan Praxis in Politik und Redaktionen ist.
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