Die Ästhetik der Extreme: 2026 im Zeichen des Kontrasts
Die Peter Schmidt Group hat zwei opponierende Trends im Fashion und Beauty Packaging identifiziert und long story short: Polarisierender könnten sie kaum sein.

Ein bisschen beige oder doch etwas Glitzer? Konsument:innen wollen beides! In den Regalen der Fashion- und Beautybranche zeigt sich derzeit ein spannender Spagat. Hier das cleane Packaging in sanften Tönen – dort die knallige Palette, die nach Aufmerksamkeit schreit. Von einem einzigen Trend kann keine Rede sein. Die Marken- und Designagentur Peter Schmidt Group hat zwei Makro-Trends erkannt: »No noise, just meaning« und »Joy as Resistance«.
Was das bedeutet? Zum einen setzen Kosmetik- und Lifestyle-Brands vermehrt auf Minimalismus: Sleekes Design mit einem Augenmerk auf Qualität. Gleichzeitig formiert sich die Gegenbewegung – auffällige, bunte Entwürfe, die bewusst ins Auge stechen und Farbe in den Alltag bringen. »Die Trends sind so gegensätzlich, dass sie Marken vor eine strategische Richtungsentscheidung stellen«, so Yara Soliman, Design Director der Peter Schmidt Group und Jurorin beim renommierten Red Dot Design Award. Ihr Rat für Markenmacher: »Authentisch bleiben – und mit Mut eine klare Markenbotschaft verfolgen.«
Understatement als Statement
Wie die Designer und Strategen die Trends identifizierten? Natürlich spielen Erfahrung und die tägliche Markenarbeit für Marken wie NIVEA, Schwarzkopf oder Weleda eine Rolle. Studien wurden ausgewertet und die Kommunikation auf sozialen Medien analysiert. Denn ganz klar: Wenn es um aktuelle Trends geht, ist TikTok nicht wegzudenken. Der Hashtag #OldMoneyAesthetics zählt hier bereits über 470.000 Beiträge – und steht für einen Look, der Understatement zum Statement macht: dezente Farben, klare Schnitte und luxuriöse Materialien. Anstelle von plakativer Werbung verschiebt sich der Fokus auf zeitlose Eleganz. Echter Luxus wird eben erkannt und muss nicht durch auffällige Logos auf sich aufmerksam machen. Marken wie Fenty Skin machen es vor.
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Neutrale Farbwelten und ein Fokus auf Inhaltsstoffe schaffen Vertrauen – und eine Ästhetik, die Ruhe und Beständigkeit ausstahlt. Das Produkt lässt Konsumenten in neue Welten eintauchen. Welten, die Ruhe und Self-Care ausdrücken, statt Luxus und Überkonsum zu schreien.
Die knallige Antwort: Maximalismus und Playfulness
Doch wer sagt, dass Luxus immer leise sein muss? Auf der anderen Seite steht ein Trend, der Spaß und Kreativität in den Vordergrund rückt. In dieser imaginären und verspielten Welt finden Konsument:innen eine Pause von der Realität und gewinnen Optimismus und Hoffnung. Eskapismus sorgt für eine mentale Pause, wo die Alltagssorgen hinter sich gelassen werden. Auch der Sportartikelhersteller Nike schreckt davor nicht zurück und kündigte überraschend eine Kooperation mit dem Spielwarenhersteller LEGO an. Sportliche Sneaker und Spielzeug? Was auf den ersten Blick wie der Zusammenstoß zweier Welten wirkt, entpuppt sich als passendes Duo. Es motiviert zur Selbstverwirklichung und dazu, dass eigene Leben aktiv zu gestalten. Die Kooperation zeigt: Spaß, Humor und vor allem Authentizität sind starke selling points.
Es geht vor allem um Kreativität und Persönlichkeit. Knallige Farben, auffällige Muster und Limited Editions schaffen Begeisterung – besonders bei der Gen Z, die nach Ausdrucksmöglichkeiten und Marken mit starker Identität sucht. Maximalismus ist das Statement einer Generation, die sich ausdrücken will. Und genau das spiegelt sich in den Designs wider: Es darf glitzern, überraschen und inspirieren. Und vor allem eins sein: Laut.
Den Spagat meistern: mit dem Trendpaper »Beyond Aesthetic«
Zwischen Simplizität und Überfluss, zwischen Ruhe und Reizüberflutung liegt ein spannendes Feld. Marken müssen lernen, beide Welten zu verstehen – und je nach Zielgruppe den passenden Ton zu finden. Das Trendpaper »Beyond Aesthetic« der Peter Schmidt Group gibt hier Orientierung: Es widmet sich nicht nur den beiden übergeordneten Strömungen, sondern benennt auch zehn darunterliegende Mikro-Trends, belegt diese mit Best Practices und nennt zehn Takeaways um 2026 einen Schritt voraus zu sein. Ein wertvolles Stück Inspiration für Gestalter:innen und Markenverantwortliche, das es auf der Website der Agentur hier als PDF zum Download gibt.
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