Ruben Ließmanns dreigliedriger Roboterarm visualisiert den sich verändernden Waldbestand einzelner Länder durch anmutige Bewegungen
Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt. Roboter können nicht nur für uns arbeiten, sie bergen auch großes Potenzial für Kunst und Design. So können sie uns zum Nachdenken bringen, indem sie Emotionen darstellen und in uns auslösen, etwa Traurigkeit über das weltweite Waldsterben. Für seinen Bachelorabschluss im Fach Kommunikationsdesign baute Ruben Ließmann einen dreigliedrigen Roboterarm, der auf Basis der Daten von Global Forest Watch den sich verändernden Waldbestand einzelner Länder durch seine Bewegung visualisiert. Dabei ist forestbuddy, so der Name des Roboters, selbst größtenteils aus Holz gefertigt: Auf einen Weidenholzsockel hat Ließmann den bewegbaren Arm aus verschieden langen Birkenaststücken montiert.
In HTML und CSS programmierte der Designer eine einfache Web-App, deren Interface aus einem virtuellen Globus besteht, auf dem man ein Land auswählen kann. Via Node.js und verschiedene Extensions sendet die Applikation die Nutzereingabe an das Arduino-Board und setzt damit den Roboter in Bewegung. Für die unterschiedlichen Baumbestände hinterlegte Ruben Ließmann entsprechende Blender-Animationen, die je nach Anzahl der verlorenen Bäume in dem jeweiligen Land abgerufen werden.
Der Roboterarm vollführt dann den vorgesehenen Bewegungsablauf, wobei das unterste Segment um die eigene Achse rotieren kann und die beiden oberen sich um bis zu 180 Grad drehen und neigen, um so die passende Gefühlsqualität zum Ausdruck zu bringen. Durch den Einsatz gegensätzlicher Materialien – Holz für den Korpus sowie Plexiglas und Servomotoren für die Gelenke – will Ruben Ließmann zudem zeigen, welche Chancen im Zusammenspiel von Natur und Technik liegen.
In seinem Studium legte Ruben Ließmann den Schwerpunkt auf interaktive Medien. Die Verbindung von Natur und Technik spielte in seinen Projekten eine wichtige Rolle. Derzeit sucht er spannende berufliche Herausforderungen