Studierende der Fachhochschule Augsburg entwickelten ein Semester lang vier physische Interfaces, die bei der Kommunikation über weite Entfernungen für echte Nähe sorgen sollen
PROJEKT Physische Interfaces für alternative Kommunikation über weite Entfernungen TEAM Michelle Benthin (1) , Johanna Pucher (2) , Oliver Quiring (3) , Katharina Schneider (4), Marina Schwarz (5), Nadja Troscheit (6), Andreas Wimmer (7) und Tara Winkelmann (8); Dozenten: Prof. Andreas Muxel und Elias Naphausen, Hochschule Augsburg TECHNIK Arduino, Boxes.py, Express.js, Funken, Git Handpose Heroku, Google Chrome, ml5.js, Node.js, p5.js, p5.Speech, Socket.IO (Konzept und Entwicklung), GitHub, Miro, Slack, Zoom (Kollaboration) ZEITRAUM Oktober 2020 bis Februar 2021
Fähnchen hoch, Klappe auf, Sprachnachricht hinterlassen: »Geht’s dir gut? Ich vermisse dich total!« Klappe zu. Irgendwo anders geht jetzt ein Fähnchen hoch, die Klappe auf, und die Nachricht erreicht ihren Empfänger oder ihre Empfängerin ausgedruckt auf einem kleinen Zettel. Telletter ist eines von vier alternativen Kommunikationsmitteln, die an der Fachhochschule für angewandte Wissenschaften Augsburg im Projekt Teleflirt entstanden. Im 5. Semester des Studiengangs Interaktive Medien entwickelte ein Team aus acht Studierenden unter Leitung von Professor Andreas Muxel und Elias Naphausen verschiedene physische Interfaces, die den Austausch und die Interaktion mit Familie, Partnern oder Freunden über weite Entfernungen fördern und das Gefühl von echter Nähe vermitteln wollen – »Präsenz trotz Absenz« lautet der passende Untertitel.
Recherche: Technische Strategien für »Relatedness«
Inspiriert durch das Wissenschaftspaper »All You Need is Love: Current Strategies of Mediating Intimate Relationships through Technology« von Marc Hassenzahl et al. (2012) befassten sich die Studierenden zunächst mit bestehenden Kunstobjekten und den ihnen zugrundeliegenden psychologischen Prinzipien. Hassenzahl und seine Co-Autoren hatten existenzielle menschliche Bedürfnisse wie Intimität, Liebe, Zusammensein, Verbundenheit, Zugehörigkeit und Nähe unter dem Begriff Relatedness zusammengefasst und dazu 143 Medienkunstprojekte untersucht. Daraus ergaben sich sechs grundlegende Strategien, mit denen sich dieser Zustand der Verbundenheit erzeugen lässt: