70 Jahre IKEA-Katalog: modern oder spießig, das ist hier die Frage – auch bei den Geschlechterrollen …
Das IKEA-Museum lädt derzeit zu einer Ausstellung alter Kataloge ein. Wir alle werden jedoch vermutlich nicht ins südschwedische Städtchen Älmhult in die Ikeastraße 5 kommen, wo die IKEA-Story begann und sich inzwischen auch das Museum befindet.
Doch man kann auch vom heimischen Computer aus blättern: Anlässlich der Ausstellung macht dies ein neues Online-Archiv der alten IKEA-Kataloge möglich. Wir haben hineingeschaut und mussten uns teils die Augen reiben. IKEA galt doch einst als supermodern, als der Ort, wo junge, fortschrittlich denkende Familien sich mit Möbeln eindeckten?
Aus der heutigen Sicht stellt sich das nicht mehr ganz so dar. Sowohl beim Design des Katalogs, den abgebildeten Interieurs als auch bei den dargestellten Geschlechterrollen gibt es arge Schwankungen zwischen modern und erstaunlich bieder.
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Ganz schön reißerische Subheadline für einen Artikel, in dem es genau zweimal um Geschlechterrollen geht und achtzehnmal um Innenarchitektur und Grafikdesign. Bei einem Foto von einem Mann beim Teetrinken dem Mann zu unterstellen, er hätte ihn nicht selbst zubereiten können und dann auch noch zu unterstellen, er ließe seine Frau die Küchenarbeit erledigen, die überhaupt nicht im Bild zu sehen ist, ist am Ende genauso stereotypisierend und unterstützt verstaubte Rollenbilder wie das Cover von 1973. Schade, da habe ich irgendwie mehr Feingefühl erwartet. Generell lesen sich die Bildunterschriften auch etwas herablassend. Etwas mehr Anerkennung für ein kleines Möbelgeschäft, dass es geschafft hat, Interior Design zu demokratisieren wäre auch schön gewesen. Wir Designer können ja weiter bei Bolia einkaufen und uns dann besser fühlen, dass wir nicht alle gleich wohnen.
Ganz schön reißerische Subheadline für einen Artikel, in dem es genau zweimal um Geschlechterrollen geht und achtzehnmal um Innenarchitektur und Grafikdesign. Bei einem Foto von einem Mann beim Teetrinken dem Mann zu unterstellen, er hätte ihn nicht selbst zubereiten können und dann auch noch zu unterstellen, er ließe seine Frau die Küchenarbeit erledigen, die überhaupt nicht im Bild zu sehen ist, ist am Ende genauso stereotypisierend und unterstützt verstaubte Rollenbilder wie das Cover von 1973. Schade, da habe ich irgendwie mehr Feingefühl erwartet. Generell lesen sich die Bildunterschriften auch etwas herablassend. Etwas mehr Anerkennung für ein kleines Möbelgeschäft, dass es geschafft hat, Interior Design zu demokratisieren wäre auch schön gewesen. Wir Designer können ja weiter bei Bolia einkaufen und uns dann besser fühlen, dass wir nicht alle gleich wohnen.