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Design Business Perspective: Dara Sepehri

DDC Vorstand Dara Sepehri spricht im PAGE Magazin N°3|24 über die Bedeutung von Unternehmen und Corporate Public als Förderer des gesellschaftlichen Diskurses

Dara sepehri trägt ein helles Hemd und sitzt auf der DBD stage in einer Diskussion. Er hat beide Hände beim erklären erhoben
Bei den Design Business Days 2024 begeisterte Dara Sepehri im Abschlusspanel mit seiner klaren Haltung und Argumentation zu werteorien­tierter Gestaltung und Design als Hebel gesellschaftlicher Transformation

Dara Sepehri ist Gründer und Geschäftsführer des Berliner Designstudios 3STN. und verbindet die Expertise in strategischer Markenkommunikation mit einem Fokus auf die Gestaltung ganzheitlicher Brand-Experiences. Für Unternehmen wie Telekom, dm oder Telefónica O₂ entwickelte er bleibende Markenerlebnisse.

Als Vorstandsmitglied im DDC sowie dem Deutschen Designtag e. V. und DDC Director Berlin setzt er sich dafür ein, die Transformationskraft des Designs für Wirtschaft und Gesellschaft sichtbar zu machen. Dabei leitet ihn der Glaube an die Kraft der Begegnung und ein feines Gespür für die Geschichten, die Räume erzählen können – etwas, das Dara in all seine Projekte und Initiativen einbringt

Corporate Public: Chance für die Gesellschaft

Dara: Wirtschaft, Gesellschaft, Demokratie, Klima – die Transformation erzeugt viele Ängste und überall begegnen uns Krisen. Die sogenannte Multikrise ist im Kern aber auch vor allem eine Kommunikationskrise. Eine zunehmend  schlechtere Debattenkultur, das post-faktische Zeitalter und schwindende Begegnungsstätten im öffentlichen Raum verstärken das Problem. Dabei müssen wir eigentlich jetzt erst recht zueinanderfinden, einen aktiven Austausch und Vertrauen schaffen.

Eine Hoffnung liegt für mich in Corporate Publics. Der Begriff beschreibt, dass sich durch die Veränderung der Arbeitswelt in großen Unternehmen Orte bilden, die gesellschaftlich relevant sind. Dort begegnen sich nicht nur die Mitarbeitenden, sondern auch Menschen von außen, und es werden politische Themen genauso wie die übergeordnete Verantwortung von Unternehmen diskutiert.

Gleichzeitig müssen Unternehmen immer mehr in die Öf­fentlichkeit kommunizieren und sich präsentieren. Sie sind medial so stärker denn je in die Gesellschaft und Kultur integriert. Außerdem sind sie durch den wachsenden Wunsch der Arbeitnehmer:innen, in ihrem Job einen sozialen Beitrag zu leisten, zunehmend in gesellschaftliche Debatten eingebunden. Darin liegt für Unternehmen eine Chance, sichtbar zu werden, aber auch die Verantwortung, sich noch mehr als aktiver Teil einer Gesellschaft zu verstehen und den öffentlichen Austausch zu fördern. Und genau bei dieser Aufgabe können Designer:innen sie unterstützen. 

Den ganzen Artikel lest ihr im neuen PAGE Magazin N°3|24 auf den Seiten 138 und 139

»Indem Unternehmen aktiv Räume für Öffentlichkeit und Kommunikation schaffen, können sie einen stabilisierenden Beitrag zur Stärkung unserer demokratischen Gesellschaft leisten«

Was sind Corporate Publics? 10 Ideen

1. Corporate Hubs und Community Spaces

  • Offene Workspaces: Räume in Unternehmenszentralen oder Filialen, die sowohl Mitarbeitenden als auch der Öffentlichkeit zur Verfügung stehen. Hier können Menschen arbeiten, sich austauschen und an informellen Treffen teilnehmen.
  • Pop-up Spaces: Temporäre, kreative Orte in Stadtvierteln, die von Unternehmen für öffentliche Vorträge, Workshops oder kulturelle Veranstaltungen genutzt werden können.
  • Innovation Labs: Orte, die für Experimentieren und Zusammenarbeit zwischen Mitarbeitenden und externen Partnern, Start-ups und der Öffentlichkeit offen sind, um innovative Lösungen zu erarbeiten.

2. Cafés und Social Spaces in Unternehmen

  • Unternehmenscafés oder „Public Cafés“: Offene Cafés, die nicht nur für Mitarbeiter, sondern auch für die Öffentlichkeit zugänglich sind. Sie fördern den Austausch zwischen unterschiedlichen Menschen und bieten Raum für spontane Gespräche und Networking.
  • Open Atriums und Lounge Areas: Halböffentliche Entspannungszonen in Bürogebäuden, die den informellen Austausch fördern und Orte für kreative Begegnungen schaffen.

3. Bildungs- und Diskussionszentren

  • Corporate Learning Hubs: Offene Lernzentren, die sowohl von Mitarbeitern als auch von der Öffentlichkeit genutzt werden können, um Workshops, Vorträge oder Diskussionen zu besuchen.
  • Think Tanks und Diskurs-Foren: Orte, an denen Unternehmen regelmäßig öffentliche Diskussionen und Podiumsdiskussionen zu relevanten gesellschaftlichen Themen organisieren. Diese könnten physische Räume oder hybride Veranstaltungen sein.
  • Maker Spaces und FabLabs: Physische Orte, in denen Menschen Technologien wie 3D-Drucker oder Werkzeuge zur Verfügung haben, um gemeinsam an Projekten zu arbeiten und dabei Ideen auszutauschen.

4. Corporate Museums und Ausstellungsräume

  • Unternehmensmuseen und Galerien: Orte, an denen die Geschichte und Vision der Marke erzählt wird, aber auch für die Öffentlichkeit zugänglich ist und als Treffpunkt für kulturellen Austausch dient.
  • Kunst- und Designausstellungen in Unternehmen: Öffentliche Räume, die Kunst oder Design fördern und somit den Austausch zwischen Kreativen, Mitarbeitern und der Öffentlichkeit ermöglichen.

5. Digitale Räume und Plattformen

  • Interne soziale Netzwerke oder Foren: Digitale Plattformen, die wie ein unternehmensweites „Facebook“ funktionieren, in denen Small Talk, informeller Austausch, aber auch tiefergehende Debatten stattfinden können. Ideal für große Organisationen, in denen sich verschiedene Abteilungen selten physisch treffen.
  • Digitale Diskussionsplattformen: Offene oder halböffentliche Foren für Diskussionen, Innovationsvorschläge und Feedback, sowohl für Mitarbeiter als auch für externe Stakeholder.
  • Virtuelle Townhalls und Events: Hybride Veranstaltungen, die Mitarbeitende und Öffentlichkeit zu Diskurs und Austausch zusammenbringen, auch über geografische Distanzen hinweg.

6. Veranstaltungsräume und Erlebnisräume

  • Corporate Event Spaces: Großzügige Veranstaltungsorte innerhalb eines Unternehmens oder angegliederte Räume, die für öffentliche Vorträge, Workshops, Konferenzen und Diskurse genutzt werden können.
  • Markenerlebnisräume: Orte, an denen die Marke nicht nur als Verkaufsfläche, sondern als Ort der Inspiration und Interaktion genutzt wird. Hier können auch Diskussionsrunden und öffentliche Veranstaltungen stattfinden.

7. Bibliotheken und Wissenszentren

  • Unternehmensbibliotheken: Halböffentliche Bibliotheken in Unternehmen, die nicht nur für Mitarbeitende, sondern auch für Partner und die Öffentlichkeit zugänglich sind. Sie bieten Raum für Wissenserweiterung und Austausch.
  • Research- und Informationszentren: Offene Wissenszentren, in denen Forschungsarbeiten und Innovationsprojekte ausgestellt und diskutiert werden.

8. Corporate Parks und öffentliche Plätze

  • Unternehmensparks und Gärten: Offene Außenflächen, die von Unternehmen gestaltet wurden und der Öffentlichkeit zur Verfügung stehen. Sie bieten Raum für informelle Treffen und Erholung.
  • Öffentliche Plätze in Unternehmenszentralen: Unternehmen können urbane Plätze schaffen, die auch als Treffpunkt für die Öffentlichkeit dienen und Raum für Gespräche, Veranstaltungen und Begegnungen bieten.

9. Korporative Austauschformate

  • Interne Konferenzreihen: Veranstaltungen für Mitarbeitende aus unterschiedlichen Bereichen, die über Abteilungsgrenzen hinweg Dialog und Austausch fördern.
  • Cross-Divisional Teaming Spaces: Physische oder digitale Orte, an denen Mitarbeitende aus verschiedenen Abteilungen zusammenarbeiten können, um neue Projekte und Ideen zu entwickeln.

10. Erlebniszentren für soziale und kulturelle Themen

  • Community-Zentren mit sozialem Fokus: Orte, die von Unternehmen betrieben werden und als Treffpunkte für gesellschaftlich relevante Themen wie Nachhaltigkeit, Bildung oder soziale Gerechtigkeit dienen. Sie fördern den Austausch zwischen der Öffentlichkeit und Unternehmen.
  • Kulturelle Begegnungsräume: Orte, die von Unternehmen für kulturelle Veranstaltungen, Theater, Musik und Kunst zur Verfügung gestellt werden und somit Raum für gesellschaftlichen Austausch und kreative Prozesse bieten.

 

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