Raster und Regeln: Fluch oder Segen fürs Design?
Eine Designkonferenz befasst sich mit Normen und Standards in der Gestaltung – von DIN-Formaten über modulares Möbeldesign bis CSS.
Papierformatnormung – was für ein wunderschönes deutsches Wort! Und tatsächlich feiert die Einführung der DIN-Normen für Papierformate nächstes Jahr ihr 100jähriges Jubiläum. Um Ordnung im Formatwirrwarr zu schaffen, legte das Deutsche Institut für Normung am 18. August 1922 fest, dass bei Papier das Verhältnis zwischen Breite und Höhe in Deutschland fortan 1 zu Wurzel aus 2 betragen sollte.
Schon 2021, nämlich am 29. und 30. Oktober, widmet sich die Deutsche Gesellschaft für Designgeschichte dem Thema »Raster, Regeln, Ratio«. Hier einige Kostproben aus dem Vortragsprogramm:
- Jonas Deuter untersucht die Ordnung in den Entwurfsprinzipien des legendären Schweizer Grafikdesigners Karl Gerstner, Autor des 1964 erschienenen Klassikers »Programme entwerfen«;
- Rudolf Paulus Gorbach macht sich grundsätzliche Gedanken über Proportion und Raster in der grafischen Gestaltung;
- In ihrem Vortrag »Rationalization! – An ugly word of doubtful origin« widmet sich Anke Blümm der deutschen Rationalisierungsbewegung der Weimarer Republik und ihren Kritikern;
- Kilian Steiner von der Bayern Design GmbH befasst sich mit dem »normierten Menschen im westdeutschen Design«;
- Sebastian Randerath vom Grafikdesignbüro Maninusch Randerath betrachtet die Geschichte von CSS »Zwischen Form und Format«;
- Linus Rap, dessen Buch über Ausstellungsdesign an der HfG Ulm bald bei Spector Books erscheinen soll, gibt Einblicke in die Professionalisierung der Ausstellungsgestaltung 1949–1969
Die Jahrestagung des hochkarätigen Clubs findet dies Jahr in der FH Aachen statt, kostet für Studierende 30 und für Nicht-Miglieder 120 Euro. Hier findet man alle weiteren Infos zu dem Event, inklusive dem kompletten Programm.
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