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Für das Brabant Monastery Year, das die Kloster der Region feiert, hat das Kreativstudio Autobahn eine mobile Schreibstube entwickelt, in der man seine Handschrift für eine besondere Aktion hinterlassen kann.

Schreiben wie die Mönche es viele Jahrhunderte lang taten: Im Auftrag der Designinitiative Graphic Matters entwickelte das niederländische Kreativstudio Autobahn ein Scriptorium in Form einer mobilen Schreibstube.

Sie wird in Klöstern, Bibliotheken und bei Events in Brabant aufgestellt, wo das Monastery Year 1000 Jahre klösterliches Leben feiert – und dabei die Handschriften der Besucher gesammelt werden.

Gehörte es zum Klosteralltag der Mönche Manuskripte und Bücher handschriftlich zu vervielfältigen, nimmt die interaktive Installation diese Historie auf.

Handschrift wird Digitalfont

Das Geschriebene, das man hinterlässt, wird in digitale Fonts umgewandelt – und zusätzlich zum Geschenk gemacht: Nachdem die Besucher:innen das Alphabet aufgeschrieben haben, können sie eine digitale Version davon selbst nutzen.

Aus allen Handschriften hingegen wird Autobahn schließlich, und mit Hilfe von AI, die Schrift Brabant zeichnen, die gemeinsam mit einer neuen Visual Identity die Dezember-Ausgabe der Straßenzeitung Sammy bestimmen wird.

Damit bringt das Projekt das mittelalterliche, klösterliche Leben, Gegenwart und Gestaltung gleich mehrfach zusammen.

Frühes Grafikdesign

So eng wie die Tradition des Grafikdesign mit der Arbeit in den klösterlichen Schreibstuben verknüpft ist, mit deren Entwicklung von Schriften, von illustrierten Texten und des Buchdrucks, kann man sagen, dass dort die Grundlage für das moderne Grafikdesign geschaffen wurde. Ganz so wie auch die Kunst gut leserlicher Schriften und der Interpunktion, damit Texte besser verständlich sind.

Gleichzeitig wurden die Schwächeren der Gesellschaft häufig von Klöstern unterstützt, ganz so wie das Straßenzeitungs-Projekt Sammy es tut.

Seine Schrift in dem mobilen Scriptorium kann man vom 16. bis 24. Oktober auf der Dutch Design Week in Eindhoven hinterlassen, am 6. November in der Bibliothek LocHal Tilburg, am 18. November auf dem Festival Innovatie & Creativiteit Breda und in Klöstern der Region.

 

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Kommentare zu diesem Artikel

  1. Hallo,
    das ist ja genial: kann mich meinem Vorschreiber nur anschließen und bin auch noch gelernter Handsetzer und heiße ebenfall WOLFGANG.
    Spannend, oder!?
    Grüße W

  2. Liebes Team,
    leider kann ich an keiner diesen Veranstaltungen teilnehmen, würde aber gerne meine Handschrift zur Verfügung stellen. Ich liebe Schriften und habe auch über 60 Bibelübersetzungen. Bevor es Klöster gab und die Bibelschreiber noch auf Schriftrollen schrieben, wie zum Beispiel der Schreiber Esra, des gleichnamigen Bibelbuches, legte man Wert auf genaue Abschriften. Daher waren natürlich auch schöne Handschriften gefragt. Mich persönlich begeistern Schriftkünstler. Als gelernter Schriftsetzer war es für mich immer das Größte, Schriften zu malen. Auch meine Töchter lieben Schriften zeichnen, halt in einem moderneren Stil.
    Ich finde diese Aktion genial. Ich selbst kann mich auch noch gut an die erste Ausgabe von Page ernnern.
    Herzliche Grüsse Wolfgang

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