Die Fotografin Hildegard Ochse hat sich als Schülerin und Workshop-Teilnehmerin der von Michael Schmidt gegründeten und inzwischen legendären Kreuzberger Werkstatt für Fotografie einen kritischen Blick angeeignet.
Das Vermächtnis einer Autorenfotografin
Die Fotografin Hildegard Ochse hat sich als Schülerin und Workshop-Teilnehmerin der von Michael Schmidt gegründeten und inzwischen legendären Kreuzberger Werkstatt für Fotografie einen kritischen Blick angeeignet. Ihre im Stil der Dokumentarfotografie gehaltenen Arbeiten durchdringen die Oberfläche einer Situation bzw. eines Gegenstandes und zeigen auch das, was sich hinter dem primär Sichtbaren verbirgt. Das macht ihre eindrucksvollen Fotografien zu Bild gewordenen Metaphern.
Die nach sieben Werkgruppen thematisch geordnete Ausstellung präsentiert mehr als 190 Originalabzüge der Fotografin. Zu sehen sind Motive der frühen achtziger Jahre aus dem angesagten Künstler-Café Mitropa in der Goltzstrasse um Musiker wie Blixa Bargeld, eine Serie von Fotografien, die entlang der Westberliner S-Bahnstrecken aufgenommen wurde, Porträts von Berliner Beamten sowie von Mitarbeitern der KPM-Betriebe und schließlich abstrahierende Bilder der Berliner Mauer, die unmittelbar nach deren Fall entstanden.
Die Arbeiten von Hildegard Ochse wurden in Berlin, in Deutschland sowie im Ausland ausgestellt. Teile ihrer Arbeiten befinden sich in der fotografischen Sammlung der Berlinischen Galerie. 15 Jahre nach dem Tod von Hildegard Ochse erlaubt diese erste Retrospektive, das Werk dieser Autorenfotografin neu zu entdecken. Begleitend zur Ausstellung zeigt Benjamin Ochse, ihr Sohn, zwei Videos zu den fotografischen Arbeiten von Hildegard Ochse.