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Thomas Weinberger

Bernhard Knaus Fine Art, Main
Ausstellung

Thomas Weinbergers großformatige Arbeiten erinnern an ungewöhnliche Momente, wie sie sich uns vor Gewittern und deren schnell wechselnden Lichtverhältnissen zeigen; oder Momente kurz vor der Dämmerung, wenn die letzten Sonnenstrahlen flach auf Fassaden treffen und unwirkliche, traumhafte Situationen erzeugen.

Thomas Weinbergers großformatige Arbeiten erinnern an ungewöhnliche Momente, wie sie sich uns vor Gewittern und deren schnell wechselnden Lichtverhältnissen zeigen; oder Momente kurz vor der Dämmerung, wenn die letzten Sonnenstrahlen flach auf Fassaden treffen und unwirkliche, traumhafte Situationen erzeugen. Jedoch stellt der Betrachter schnell fest, dass es sich hier nicht um reale, vom Fotografen so vorgefundene Situationen handeln kann: Diese vor allem durch das Licht evozierte Stimmung, die in den Fotografien Weinbergers vorherrscht, wurde künstlich erzeugt.
 
Mit einer klassischen Großformatkamera nimmt der Künstler jeweils mindestens zwei identische Ansichten des Motivs zu unterschiedlichen Tages- bzw. Nachtzeiten analog auf. Die Bilder werden daraufhin digitalisiert und ihre Werte am Computer zu einem Einzelbild mit einander verrechnet. Die analoge Aufnahme dient nur als »Rohmaterial, aus dem ich die endgültige Form des Lichts herausarbeite« (Thomas Weinberger).
Die immer vom selben Standpunkt aufgenommenen Bilder fügen sich durch dieses Vorgehen zu einem synthetischen Seherlebnis, in dem sich die Lichtverhältnisse von Tag und Nacht in einem Bild vermischen. Der klar definierte Zeitpunkt jeder einzelnen Aufnahme wird durch diese Verdichtung paradoxerweise aufgelöst. »Diese Vorgehensweise stellt durch ihren perfektionistischen, all-umfassenden Ansatz eine Übertreibung
des Wesens der Fotografie dar, der sie letztlich ad absurdum führt, hinsichtlich ihres Anspruchs die Realität abzubilden und sie dadurch von diesem befreit.«

Abbildung oben: Thomas Weinberger, »Kühltürme, Esso-Raffinerie Ingolstadt«, 2004, 91 x 123 cm, C-Print, Diasec, framed

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