»ich stelle mir vor wie du dir vorstellst das ich mir etwas vorstelle ich stelle mir etwas vor wie du dir vorstellst …« – schon die Formulierungen in den künstlerischen Arbeiten von Philipp Rödel irritieren.
»ich stelle mir vor wie du dir vorstellst das ich mir etwas vorstelle ich stelle mir etwas vor wie du dir vorstellst …« – schon die Formulierungen in den künstlerischen Arbeiten von Philipp Rödel irritieren. Platziert an der Wand, auf Flyern, in Werbeanzeigen oder im Buch konfrontieren sie den Betrachter mit seinen Rezeptionserwartungen, sprechen ihn zum Teil direkt an und setzen sich in Bezug zu seiner Anwesenheit. Ab dem 29. August 2013 präsentiert die Ausstellung »buecherzeigen« im D21 Kunstraum Leipzig 18 Arbeiten von Philipp Rödel, der an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig in der Klasse für Installation und Raum bei Prof. Joachim Blank studiert. Die Arbeiten – Bücher, Hefte und experimentelle Drucksachen – eröffnen eigene Räume, stehen so für sich wie in ihrer Gesamtheit für die Auseinandersetzung Rödels mit Text und Buch in der künstlerischen Praxis.
Im Rahmen der Ausstellung dienen sie aber auch als Ausgangspunkt für die Frage nach den möglichen spezifischen Eigenschaften des Buches als künstlerisches Ausdrucksmedium: Was ist in Zeiten von Print-On-Demand der Wert dieses Mediums? Welches spezifische Rezeptionsverhalten evoziert bzw. ermöglicht es im Vergleich zu zeitgenössischen Formaten wie Video, Performance oder Installation? Welche Regeln gelten – gerade in der (vormaligen) Buchstadt Leipzig – für das Herstellen eines Buches und was passiert, wenn sie gebrochen werden?
In den zwei Ausstellungsräumen sind es nicht nur Rödels Arbeiten, deren Rezeption diese Fragen aufwirft. Rödel realisiert das Projekt »buecherzeigen« in Kooperation mit Sarah Alberti, Kunstredakteurin des Leipziger Magazins »Kreuzer«: Beide erarbeiten im zweiten Raum während der Laufzeit einzelne Katalogelemente, die sich den benannten Fragen aus verschieden Perspektiven nähern. Diese Elemente werden an der Wand präsentiert und können von den Besuchern individuell zusammengestellt und als Katalog mitgenommen werden.