Damals in der Sowjetunion
Die Wurzeln der bei Grilli Type erschienenen geometrischen Serifenlosen GT Eesti liegen in der ehemaligen Sowjetunion.
Der Schweizer Typedesigner Reto Moser gestaltete GT Eesti als freie Interpretation der zu Sowjet-Zeiten äußerst beliebten Sans Serif Zhurnalnaya Roublennaya von Anatoly Schukin, die erstmals 1947 erschien.
Von 1944 bis 1991 war Estland Sowjetrepublik und hatte dementsprechend nur Zugriff auf eine Handvoll Schriften. Die Serifenlose der Wahl war auch hier Zhurnalnaya Roublennaya.
Im Jahr 2009 zeigte der Schweizer Grafikdesigner Urs Lehni seinen Studenten Reto Moser und Tobias Rechsteiner einen Schwung Estnischer Kinderbücher. Die beiden waren hellauf begeistert und begannen anhand von Scans aus diesen Büchern die GT Eesti zu entwickeln.
Wie ihre Vorbilder, gibt es auch GT Eesti in einer Text- und einer Displayvariante, die sich in einigen Buchstaben (zum Beispiel t und a, den Versalien M, N, V, W, Q und dem Ampersand) deutlich unterscheiden.
Reto Moser hatte inzwischen das Projekt hauptsächlich übernommen und fügte eigene Ideen das Aussehen der Buchstaben betreffend hinzu. Noch während er an der Schrift arbeitete, tauchten weitere Bücher auf, auch kyrillische, und so bekam auch GT Eesti eine kyrillische Version.
Die Mikrowebseite GT-Eesti.com erzählt mit Dutzenden Animationen die Geschichte der Schrift und die Designdetails.
GT Eesti gibt es sowohl in der Text- als auch in der Displayversion in sieben Fetten von Ultra Light bis Ultra Bold plus passende Italics. Die komplette Familie kostet bei Grilli Type in der Pro-Version rund 1000 Dollar.
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