Wie sieht das Bahnfahren der Zukunft aus? Das Hamburger Designstudio zweigrad durfte zwei Konzepte für den Ideenzug der Deutschen Bahn entwickeln. Wir zeigen, wie sie dabei vorgingen.
Die Bahn ist unumstritten die nachhaltigste Reiseform und als solche gefragt wie nie. Doch dieser Wettbewerbsvorteil ist nicht unumstößlich. Neue Technologien könnten ihr den Status streitig machen – allen voran das autonome Fahren (natürlich mit E-Autos). Denn damit würde ein weiterer wichtiger USP der Bahn entfallen: Dass man während der Fahrt andere Dinge tun kann. Sorgt eine smarte Verkehrsführung außerdem dafür, dass Autos weniger im Stau stehen und schneller ankommen, muss die Bahn eine Schippe drauflegen, um weiterhin attraktiv zu bleiben. Eine weitere Herausforderung ergibt sich aus dem Trend hin zu Megacitys. Sie stellen vor allem den Nahverkehr vor erhebliche Kapazitätsprobleme.
Überrollt wird die Bahn von diesen Entwicklungen aber nicht: Schon seit 2017 testet sie Konzepte für das Bahnfahren von morgen in den quasi einsatzfähigen 1 : 1-Modellen IdeenzugCity und IdeenzugRegio. Dafür arbeitet der Konzern direkt mit Hersteller- und Zulieferunternehmen zusammen, die als Partner ihr Know-how einbringen und ihre Produkte für den Modellbau sponsern – mit der Hoffnung auf spätere Aufträge. Erste Ideen sind als Pilotprojekte bereits auf den Schienen unterwegs. 2021 sollten neue Module zu den ursprünglichen Modellen hinzukommen.
Durch das Eisenbahntechnikunternehmen Evac, das für die Entwicklung eines neuen Hygienemoduls für den IdeenzugRegio gewonnen wurde, kam das auf UX, UI sowie Industriedesign spezialisierte Hamburger Studio zweigrad mit ins Spiel. Es arbeitet mit Evac bereits seit längerer Zeit zusammen, unter anderem an Toilettentürkonzepten und Touchless-Bedienungen rund um Waschbecken. Im März 2020 kam von DB Regio zusätzlich der Auftrag für ein neues Fahrradmodul dazu.