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Manfred Mohr – Artificiata II

DAM, Berlin
Ausstellung

 
Manfred Mohr – Artificiata II
 
Die Galerie DAM präsentiert mit Artificiata II die nunmehr vierte Einzelausstellung des Künstlers Manfred Mohr.

Manfred Mohr – Artificiata II

Die Galerie DAM präsentiert mit Artificiata II die nunmehr vierte Einzelausstellung des Künstlers Manfred Mohr. Die ausgestellten Arbeiten sind eine Fortsetzung der Werkreihe Artificiata I, die 1969 in Paris bei AGENTZIA in Form eines visuellen Künstlerbuches veröffentlicht wurde. Mit Artificiata II, der mittlerweile fünften Serie von Softwarearbeiten, macht der Künstler hochkomplexe Animationsalgorithmen am Bildschirm in Echtzeit sichtbar.
Mohr, der als Pionier der Digitalen Kunst gilt, wird Anfang der 1960er Jahre maßgeblich von Pierre Barbaud (1911-1990), dem großen Vorreiter computergenerierter Musik sowie der Informationsästhetik des Kunsttheoretikers Max Bense (1910-1990) beeinflusst. Die Entdeckung, dass elektronische Rechenmaschinen auch für die Produktion künstlerischer Werke genutzt werden können, kommt für den bildenden Künstler und Jazzmusiker einer Offenbarung gleich. Der Computer bietet eine Antwort auf die Frage, wie auch in der Kunst das Prinzip der planvollen, musikalischen Notation von Werken realisiert werden kann.

In den kommenden 40 Jahren schreibt Mohr an die 1000 Programme und bedient sich bei der Gestaltung seiner Bilder und Objekte stets der Logik der Programmiersprache. Der Rechner dient ihm hierbei als Medium künstlerischen Ausdrucks und erfüllt den Drang des Künstlers nach Rationalität, Präzision sowie abstrahierter Systematik künstlerischer Produktion. Zentralgestirn seiner künstlerischen Auseinandersetzungen ist seit jeher der Würfel. Auch die bei DAM ausgestellten Arbeiten basieren auf dem geometrischen Gefüge eines Würfels, einem 11-dimensionalen Hyperwürfel. Dieser ist in den gezeigten Arbeiten jedoch nicht mehr auszumachen. Denn im Zuge der Programmierung wird er vom Künstler nach allen Regeln der Kombinatorik auf unterschiedliche Weise manipuliert. Durch die zusätzliche Einbindung von Zufällen öffnete Mohr den Horizont für formale Experimente nie gekannter Komplexität.

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