»Am 16. November 1982 wurde im Sachsenwald nahe Hamburg der Staatsfeind Nr.
»Am 16. November 1982 wurde im Sachsenwald nahe Hamburg der Staatsfeind Nr.1, der Antiheld meiner Jugend, Christian Klar, an einem Erdversteck, dem Depot Daphne, verhaftet.« Georg Kühn
Die RAF hatte in ihrem Waldversteck »Depot Daphne«, dessen Namensgebung aus der griechischen Mythologie stammt, einen Ort geschaffen, dem ein bizarrer Sammeltrieb zugrunde liegt und darin ein Arsenal an Belastungsmaterial verewigt.
Die Installation »Depot Daphne« ist den Etagen entsprechend dreiteilig gestaltet. Im Keller zeigt der Künstler mögliche Depotartikel. Gefälschte Personalausweise und Tonaufnahmen stehen weit vor den historischen Realitäten, die auch längst nicht bekannt sind. Eine behauptete Asservatenkammer, ein Entführtenversteck, eine konspirative Wohnung, eine Gefängniszelle dienen als gedankliche Grundlage für die Installation.
Im Erdgeschoss präsentiert Kühn den Sachsenwald in den Jahreszeiten. Alle Bilder könnten das mögliche Depot zeigen. Wo es sich tatsächlich befindet, weiß man bis heute nicht. Die Ruhe und Idylle der Aufnahmen stehen im krassen Kontrast zu allem, was man mit dem Konzept der Stadtguerilla gemeinhin verbindet.