Seducing TimeEine Überblicksausstellung der Preisträgerin des 4. DAM DIGITAL ART AWARD |DDAA| Kunsthalle Bremen
Die amerikanische Ku?nstlerin und Filmemacherin gilt als Pionierin interaktiver Kunst.
Seducing Time Eine Überblicksausstellung der Preisträgerin des 4. DAM DIGITAL ART AWARD |DDAA| Kunsthalle Bremen
Die amerikanische Ku?nstlerin und Filmemacherin gilt als Pionierin interaktiver Kunst. In Bremen interagieren ihre Werke nicht nur mit dem Besucher, sondern auch mit der Sammlung der Kunsthalle.
Zur Ausstellung »Seducing Time« »Seducing Time« ist die erste institutionelle Ausstellung von Lynn Hershmann Leeson in Deutschland und umfasst Fotografien, Installationen, Videos und schwerpunktmäßig interaktive Arbeiten. Rund 70 Werke skizzieren eine Schaffensperiode von u?ber 40 Jahren und geben sowohl einen Einblick in ihre Entwicklung als auch in ihre Vielseitigkeit. Ganz im Sinne ihres Interesses fu?r Interaktion und fu?r das Verhältnis von Gedächtnis, Identität und Technologien, sind die Werke in der Sammlung der Kunsthalle verteilt. So treffen Meisterwerke aus 600 Jahren Kunstgeschichte auf Medienkunst des 21. Jahrhunderts.
Die Arbeit von Lynn Hershman Leeson Lynn Hershman Leeson (geb. 1941) gehört seit den 70er-Jahren zu den fu?hrenden Ku?nstlerInnen der Medienkunst. Auf der Basis der visuellen Ku?nste, des Films und der populären Kultur setzt sie sich seit 40 Jahren mit Identität, Erinnerung und Geschichte auseinander. Sie erkundet Themen, die im Zusammenhang mit Konsum, Privatsphäre, Überwachung und persönlicher Macht erwachsen und bezieht hierbei konsequent den Zuschauer als einen aktiven Teilnehmer in das Kunstwerk mit ein. Hershman Leeson verwendet hierfu?r die ständig weiterentwickelten digitalen Technologien und gibt wiederholt entscheidende Impulse fu?r feministische Diskurse. Sie ist verantwortlich fu?r eine Reihe technologischer Innovationen, wie z. B. Lorna (1979–1983), das erste interaktive Kunstwerk auf einer Videodisk, oder Deep Contact: The Sexual Fantasy Videodisk (1984–86), das erste Kunstwerk, bei dem Sensorbildschirme verwendet wurden.
Ihre drei Spielfilme mit Tilda Swinton – Conceiving Ada (1997), der erste Film mit virtuellen Sets; Teknolust (2002) und Strange Culture (2007) – wurden auf dem Sundance Film Festival, dem Toronto International Film Festival sowie auf dem Internationalen Filmfestival Berlin gezeigt und gewannen zahlreiche Preise. Hershman Leeson hat im letzten Jahr den Dokumentarfilm !Women Art Revolution fertiggestellt, der das von der Künstlerin selber über 40 Jahre hinweg gesammelte Archivmaterial über die feministische Kunstrevolution zusammenträgt und ihre Aktionen gemeinsam mit anderen US-Künstlerinnen gegen die Marginalisierung kunstausübender Frauen dokumentiert.
Hershman Leesons Werke sind u. a. in den Sammlungen des Museum of Modern Art, New York, des Lehmbruck Museums, Duisburg, der Tate Modern in London; des ZKMs in Karlsruhe, des Los Angeles County Museum of Art, in der National Gallery in Kanada und im Walker Art Center, Minneapolis, sowie in Privatsammlungen, wie z. B. der Hess Collection, Kalifornien, vertreten.
2009 erhielt sie das Guggenheim Fellowship. Sie ist auch Preisträgerin des Creative Capital Award und des National Endowment for the Arts sowie den Siemens Media Art Prize, ZKM, den Flintridge Foundation Award, den Prix Ars Electronica und den Alfred P. Sloan Foundation Feature Film Prize. 2004 erwarb die Bibliothek der Stanford University das Werkarchiv der Künstlerin.
Hershman Leeson leitete die Filmfakultät am San Francisco Art Institute und ist emeritierte Professorin für digitale Kunst des Studiengang Technocultural Studies an der University of California, Davis. Sie lebt und arbeitet in San Francisco.
Über den DAM DIGITAL ART AWARD |DDAA| Initiiert im Jahr 2005 von Wolf Lieser, Digital Art Museum [DAM], wird der |DDAA| alle zwei Jahre in enger Zusammenarbeit mit der Agentur KOMMUNIKATION LOHNZICH an einen Ku?nstler aus dem Bereich digitaler Medien vergeben. Der Preis ehrt die wichtigsten Ku?nstler der digitalen Kunst fu?r ihr Lebenswerk oder eine bedeutende Werkgruppe. Neben einem Preisgeld von 20.000 Euro wird dem Preisträger eine Ausstellung in der Kunsthalle Bremen gewidmet. Der |DDAA| ist die wichtigste Auszeichnung im Bereich der digitalen Künste. Vorherige Preisträger waren Vera Molnar, Manfred Mohr sowie Norman White.