Eine epische Reise quer durch die USA jenseits eingetretener Touristenpfade und bekannter Sehenswürdigkeiten – in Joel Sternfelds Fotografien erscheinen die Landschaften, Straßenzüge, Grünanlagen und Häuser mitsamt ihren Bewohnern unspektakulär, harmlos und alltäglich.
Eine epische Reise quer durch die USA jenseits eingetretener Touristenpfade und bekannter Sehenswürdigkeiten – in Joel Sternfelds Fotografien erscheinen die Landschaften, Straßenzüge, Grünanlagen und Häuser mitsamt ihren Bewohnern unspektakulär, harmlos und alltäglich. Doch unter der fotografischen Oberfläche verbergen sich gescheiterte Utopien, vergessene Schicksale und blutige Tatorte. Diese deckt Joel Sternfeld (geb. 1944 in New York) nüchtern und präzise auf und rückt so die menschliche Begrenzung der Wahrnehmung, die Leichtigkeit des Vergessens sowie die tägliche Gewalt in den Fokus. Im stillen Verzicht auf jegliche Sensationsgier offenbart sich ein skeptisch-humorvoller Blick auf eine erschütterte Nation am Ende des 20. Jahrhunderts. Einzelne Werkgruppen werden von sorgfältig recherchierten Texten begleitet, die das Sichtbare erst in den richtigen Kontext setzen: beispielsweise den Schauplatz einer Vergewaltigung mitten im New Yorker Central Park oder den Balkon, auf dem Martin Luther King erschossen wurde, Hierdurch erhalten Joel Sternfelds tiefgehende Erkundungen der USA ihre eigentliche Brisanz. Gleichzeitig werden das Problem der Objektivität und die grundsätzliche Interpretierbarkeit von Fotografie – und von Bildern im Allgemeinen – zum Thema.
/O Berlin präsentiert diese erste umfassende Retrospektive von Joel Sternfeld in Berlin in Kooperation mit dem Folkwang Museum, Essen. Die Ausstellung umfasst unter anderen die Serien American Prospects, Stranger Passing, On this Site und Sweet Earth. Partner ist der Europäische Monat der Fotografie. Die Ausstellung wird gefördert von Philip Morris und unterstützt von der Botschaft der USA, The Mandala Hotel, AV-Tour und Dinamix. Medienpartner sind Die Tageszeitung, Der Freitag, Tip, Sleek.