Kreativ und Lust auf Herausforderungen? #FindYourCompany stellt ab sofort Agenturen und Unternehmen vor, die das Zeug zum neuen Arbeitgeber haben.
Auf unserem Karriereportal #FindYourCompany findet ihr ab sofort Agenturen und Unternehmen, die demnächst euer neuer Arbeitgeber sein könnten. Videos, Bildergalerien und Hintergrundstorys vermitteln einen realistischen Eindruck vom Arbeitsalltag vor Ort. Benefits wie Vertrauensarbeitszeit, Firmenyoga oder Altersvorsorge heben wir extra hervor – damit sofort ersichtlich ist, wer die für den individuellen Traumjob unverzichtbaren Bedingungen bietet. Denn ob kleiner Betrieb, mittelständische Firma oder international agierende Agentur, ob Oberammergau, Wuppertal, Berlin oder Los Angeles – neue Chancen für Kreative warten überall!
Wie #FindYourCompany funktioniert, stellen wir hier im Detail vor.
Als Kreativer, Konzepter oder Developer auf der Suche nach einem Top-Arbeitgeber?
Ihr kennt das: Eigentlich läuft alles gut im Job, man ist nicht zwingend auf der Suche nach einer neuen Stelle – aber wenn sich eine besondere Möglichkeit ergibt, würde man sich liebend gern und hochmotiviert in ein neues Job-Abenteuer stürzen. #FindYourCompany spricht Kreative, Konzepter und Developer an, die sich in genau dieser Situation zwischen »eigentlich ganz zufrieden« und »da könnte noch viel, viel mehr gehen« befinden. Auf unserem neuen Karriereportal stellen wir euch Agenturen und Unternehmen vor, die Kreative beschäftigen. Und zwar mit ausführlichen Profilen, unabhängig von konkreten Stellenanzeigen.
Anhand von Texten, Fotos und Videos könnt ihr euch ganz in Ruhe ein Bild von den verschiedensten Arbeitgebern machen. Die Kreativbranche ist schließlich so groß und noch dazu verändert sie sich ständig, sodass man nicht immer weiß, welche neuen Studios gegründet werden, welche Agentur einen zweiten Standort eröffnet oder welches Unternehmen seit Kurzem eine UX-Design-Abteilung hat.
Welche Voraussetzungen dazu beitragen, dass man einen Arbeitgeber als interessant einstuft, entscheidet sich natürlich von Person zu Person: Manche legen Wert auf feste Strukturen, während andere produktiver arbeiten können, wenn sie die Möglichkeit zu Home-Office-Tagen oder freier Zeiteinteilung haben. Manche entlastet es, wenn sie ihren Hund zur Arbeit mitbringen können, andere freuen sich, wenn es Firmenfahrräder gibt. Et cetera.
Wir wissen dank unserer langjährigen Erfahrung in der Kreativbranche, dass genau solche Benefits manchmal darüber entscheiden, ob ein guter Arbeitgeber ein sehr guter Arbeitgeber für Kreative sein könnte. Deswegen haben wir #FindYourCompany so konzipiert, dass die besonderen Vorteile der Unternehmen und Agenturen auf einen Blick ersichtlich sind. Nach diesen Benefits könnt ihr (demnächst!) sogar suchen. Und weil natürlich nicht nur Designagenturen potenzielle neue Arbeitgeber für Kreative sind, sondern auch Firmen aus ganz anderen Branchen, heben wir hervor, warum das Thema Design im jeweiligen Unternehmen geschätzt wird.
Der Aufbau der #FindYourCompany-Profile im Überblick:
About Us – die wichtigsten Informationen zur Agentur
Benefits – von Weiterbildungsmöglichkeiten bis Freigetränken
Why design – warum Design in dem Unternehmen eine besondere Rolle spielt
Insights – eine Fotogalerie für den ersten Blick ins Büro
Zitat – ein Leitsatz des Geschäftsführers zeigt, was ihm am Herzen liegt
Videos – für noch mehr Eindrücke, zum Beispiel vom Team
Storys – ausführliche Informationen zu einzelnen Themen, zum Beispiel zu aktuellen Projekten
Kontakt zu einem Ansprechpartner im Unternehmen / in der Agentur
Facts: Branche & Unternehmensgröße nach Mitarbeitern
Als Unternehmen oder Agentur auf der Suche nach kreativen neuen Mitarbeitern?
Wenn Sie sich als Agentur oder Unternehmen potenziellen neuen Mitarbeitern vorstellen möchten – zum Beispiel Grafikdesignern, Webdesignern, Konzeptern oder Developern – können Sie Ihre Zielgruppe bei #FindYourCompany erreichen. Wir möchten spannende Arbeitgeber und kreative Talente zusammenbringen und haben deswegen unser neues Karriereportal konzipiert. PAGE ist die B2B-Brand für Kreative in Design, Werbung und Development – und aufgrund unserer Erfahrung in der Branche wissen wir genau, worauf es Kreativen bei der Jobsuche ankommt.
Das #FindYourCompany-Profil haben wir so aufgebaut, dass Sie neben den wichtigsten Informationen und Fakten zu Ihrem Unternehmen auch mitteilen können, warum Design und Kreativität für Sie als Arbeitgeber eine wichtige Rolle spielen – und welche besonderen Vorteile Sie Ihren Mitarbeitern bieten. Gibt es vielleicht Workshops oder andere Weiterbildungsmöglichkeiten? Organisieren Sie Yogakurse für die Mittagspause oder Frühstück für alle? Bei #FindYourCompany können Sie solche Benefits auflisten und Ihre Agentur oder Ihr Unternehmen ausführlich mit Fotos, Videos und Texten vorstellen.
So bekommen potenzielle neue Mitarbeiter einen umfassenden Eindruck und können gut abschätzen, inwiefern Ihre Agentur oder Ihr Unternehmen sich von anderen unterscheidet. Es gibt so viele kreative Talente da draußen, die ständig auf der Suche nach neuen Herausforderungen sind. Man muss sich ihnen nur zeigen!
Ja, ich möchte ein eigenes #FindYourCompany-Profil!
Sie haben Interesse an einem #FindYourCompany-Profil, dann melden Sie sich gern bei Magdalena Lezon. Sie stellt Ihnen die nächsten Schritte vor und lässt Sie wissen, welche Informationen wir benötigen und welche verschiedenen #FindYourCompany-Modelle es gibt.
Kreativ-Standorte für Agenturen und Freelancer – hier zeigen wir unterschiedlichste Modelle
Folgender Beitrag wurde zuerst in PAGE 09.2017 veröffentlicht. Autorinnen: Angelika Eckert, Antje Dohmann, Laura Reinke
Köln, Kärnten oder Kanaren …
Auch wenn Berlin Kreative aus aller Welt anzieht und es für die Agenturen dort meist einfacher ist, Mitarbeiter zu rekrutieren – Kunden mit spannenden Projekten und verlässlichen Etats sitzen auch anderswo. Wir sondieren die Vor- und Nachteile der verschiedenen Standorte für Agenturen und Freelancer
»Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin!« So klingt der Schlachtruf der Fußballfans, deren Mannschaften es ins Finale des DFB-Pokals geschafft hat. Es könnte aber auch das Motto der jungen Generation von Designern und Developern sein, denn auch die wollen einfach nur nach Berlin. Viele von ihnen unternehmen ihre ersten Karriereschritte in der Hauptstadt. »Dort ist die Auswahl an kreativen Agenturen eben besonders groß«, sagt Marie Dommenget, die ihren ersten Job nach dem Kommunikationsdesignstudium an der HAW Hamburg bei Zeitguised in Berlin antrat. Die Stadt vibriert nur so vor kreativer Energie, man kann schnell Kontakt zu anderen Gestaltern knüpfen, die aus aller Welt nach Berlin kommen. »Irgendwo ist immer was los – Partys, Konzerte«, so Dommenget. Man trifft sich zu chilligen Sommerfesten im Hinterhof an der Oranienstraße oder Grillabenden auf der Terrasse in Mitte hoch über der City mit Blick auf den Fernsehturm am Alex.
Für den Kreativnachwuchs ist Berlin also in vielerlei Hinsicht ein Eldorado. Potenzielle Arbeitgeber gibt es unter all den Start-ups, Design- und Digitalagenturen mehr als genug. Dazu kommen die Ableger von Agenturen, die ihren Hauptsitz eigentlich in kleineren Städten haben, wie etwa Scholz & Volkmer in Wiesbaden oder Strichpunkt in Stuttgart. Sie eröffnen Dependancen in Berlin – unter anderem weil die Kunden das wünschen, vor allem aber auch, weil es die Personalsuche vereinfacht und die Attraktivität als Arbeitgeber erhöht. Das waren auch die Gründe, die cyperfection in Ludwigshafen dazu bewegten, sich zusätzlich noch Räume in Berlin zu suchen. »Auf Dauer ist es unbefriedigend, tolle Aufträge in Aussicht zu haben, aber nicht genug Leute, um sie umzusetzen«, erklärt Sven Korhummel, Geschäftsführer der Agentur für digitale Markenführung (siehe PAGE 09.2017, Seite 26).
Der Hype um Berlin hat natürlich seine Kehrseite: zunehmender Konkurrenzdruck, im Vergleich zu anderen Standorten niedrigere Honorare und Gehälter, steigende Lebenshaltungskosten, Mieten und Immobilienpreise. Die vom früheren Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit geprägte Devise »arm, aber sexy« gilt schon lange nicht mehr – Berlin ist ein teures Pflaster geworden. Vor allem in den Szenevierteln Kreuzberg, Mitte und Prenzlauer Berg ist Wohnraum unerschwinglich, wenn man für ein Minigehalt in einem der angesagten Start-ups schuftet. »Es ja keineswegs so, dass die Anfangsgehälter in der Branche so hoch sind, dass Einsteiger sich Städte wie Berlin oder Hamburg locker leisten können«, meint Sebastian Vogt, Gründer der Recruitingagentur get&keep in München. »Im Vergleich zu Kreativen an nicht so angesagten Standorten müssen sie sich, zum Beispiel was das Wohnen angeht, einschränken.«
Im Schatten Berlins
Doch was bedeutet es für die kreativen Arbeitgeber in den anderen Städten Deutschlands, wenn alle nur noch nach Berlin wollen? »Es ist schon eine Herausforderung, alle Vakanzen in Berlin und Hamburg zu besetzen. Passende Kandidaten für Agenturen in Wiesbaden oder Wuppertal zu rekrutieren gestaltet sich jedoch eher schwierig«, meint Anne Schepull von Wussow, die im September 2014 gemeinsam mit der Dänin Lis Nielsen die Personalvermittlung Headstart gegründet hat. »Die jungen Leute sind ziemlich verwöhnt, weil der Markt in den letzten Jahren so angezogen hat. Sie sind auch ungeduldig und lassen sich schnell abwerben, deshalb herrscht vor allem an den Kreativstandorten eine sehr hohe Fluktuation.«
Etwas ruhiger geht es da in Städten wie Düsseldorf oder Frankfurt am Main zu. Dort sitzen viele große Netzwerkagenturen, die Mitarbeiter dort sind nicht ganz so wechselwillig. Aber auch sie tun sich schwer, Leute zu finden, die Standorte sind eben nicht die kreativen Hotspots. »Netzwerkagenturen haben allerdings einen großen Vorteil, den sie zu wenig kommunizieren: Sie können ihren Mitarbeitern anbieten, für einen gewissen Zeitraum in die Büros im Ausland zu gehen. Darauf haben junge, kreative Leute meist große Lust«, meint Anne Schepull von Wussow.
Was die Attraktivität von Standorten angeht, gibt es aber auch neue Trends. So ist etwa München im Kommen. Die in kreativer Hinsicht als etwas verschnarcht geltende Stadt an der Isar hat aufgeholt, diverse Neugründungen von Agenturen sorgen für frischen Wind, sodass wieder mehr Kreative bereit sind, dorthin zu ziehen. Ein Erstarken der mittelgroßen Städte beobachtet Sebastian Vogt: »Nehmen wir Augsburg als Beispiel. Das ist eine tolle Stadt mit 150 000 Einwohnern, und es hat sich mittlerweile herumgesprochen, dass das Leben dort bedeutend günstiger ist als in München.« Und so hätten sich in den letzten Jahren einige Agenturen und Kreative dort niedergelassen.
Ein Hoch auf die Provinz
Immerhin mehr als dreimal so groß wie Augsburg ist Nürnberg, wo Marco Schnös, Gründer und Partner der Digitalagentur Die Krieger des Lichts, lebt und arbeitet. Eine Kreativhochburg sei Nürnberg zwar nicht gerade, meint er, aber unterschätzen dürfe man die Frankenmetropole keinesfalls. »Im Umkreis von 200 Kilometern haben wir eine super Industrie. Zu unseren Kunden zählen neben internationalen Playern auch große Unternehmen aus der Region wie Scheffler, Audi, Consorsbank, adidas oder Puma.« Positiv wirke sich aus, dass Puma vor zweieinhalb Jahren ihr Londoner Designbüro schloss und viele der Kreativen nach Deutschland umsiedelten. »Die meisten davon wohnen nun in Nürnberg und geben der Stadt endlich ein weltoffeneres Flair«, so Marco Schnös.
Doch so gut sich die Situation in puncto Kunden darstellt, es ist schwierig, erfahrene Mitarbeiter für die Agentur zu gewinnen. In manchen Fällen zieht es das gerade für junge Familien ausschlaggebende Argument, dass man in Nürnberg noch 150-Quadratmeter-Altbauwohnungen mit Blick ins Grüne für 1000 Euro bekommt und dass man auf keinen Fall weniger als in Berlin verdient. Für Die Krieger des Lichts hat sich die Recruitingfrage jedoch etwas entspannt, denn Anfang 2017 wurden die Nürnberger Digitalspezialisten von der Hamburger Content-Marketing- und PR-Agentur fischerAppelt übernommen. Marco Schnös freut’s: »Nun haben wir sechs weitere Standorte, mit denen wir zusammenarbeiten, und können in Projektspitzen auch auf den Personalpool von fischerAppelt zurückgreifen.«
Ab aufs Land?
Während sich größere Agenturen den Kopf über den richtigen Standort zerbrechen, ficht das kleinere, spezialisierte Agenturen oder Designbüros weniger an. Für sie ist es oft nicht so entscheidend, ob sie in Berlin oder Hintertupfingen sitzen, die Fluktuation ist ohnehin nicht derart hoch, die Mitarbeiter, die sie brauchen, finden sie – nach längerer oder kürzerer Suche – auch in ländlicheren Regionen.
Aber könnte das in Zeiten remote arbeitender Teams nicht doch ein Modell für große Agenturen sein? So wie es ja auch adidas und Puma gelingt, internationale Kreative zu sich in die fränkische Kleinstadt Herzogenaurach zu holen (siehe PAGE 09.2017, Seite 25). Sebastian Vogt von get&keep bezweifelt dies: »In den USA ist das anders. Denken wir an Crispin Porter + Bogusky, die sitzen in Boulder, Colorado – nicht gerade der Nabel der Welt, aber eine große deutsche Agentur würden wir wohl nie in Wolfratshausen oder Bad Tölz finden.«
Warum eigentlich nicht? Man könnte die Kreativwirtschaft ja auch mit staatlicher Förderung in die Provinz zu locken. Manche Regionen versuchen sich bereits durch gezieltes Standortmarketing attraktiver darzustellen. Für Chemnitz habe das wirklich etwas bewirkt, meint Joerg G. Fieback, Geschäftsführer der Agentur zebra (siehe PAGE 09.2017, Seite 27). Die Stimmung vor Ort sei positiv beeinflusst worden, sodass die Chemnitzer jetzt ein bisschen stolzer auf ihre Stadt sind und vielleicht nicht mehr ganz so schnell nach Berlin abdüsen.
Regionale Förderung
Hamburg belässt es nicht beim Standortmarketing, sondern bietet konkrete Hilfen für junge Unternehmen der Kreativwirtschaft. Mit Erfolg hat man zum Beispiel die Gamesindustrie angesiedelt. Um die Szene in der Hansestadt zu halten, vermittelt die Hamburg Kreativ Gesellschaft günstige Atelierräume für knapp 7 Euro pro Quadratmeter an Künstler und Kreative – insgesamt stehen im Kreativspeicher M28 in der Speicherstadt 5300 Quadratmeter Fläche zur Verfügung. Man setzt sich aber auch für die Erschließung weiterer bezahlbarer Arbeitsflächen in anderen Stadtteilen ein. Zudem bietet die Hamburg Kreativ Gesellschaft Coachings, Workshops und eine kostenlose Rechtsberatung an. Seit 2014 gibt es das von der Kulturbehörde geförderte Designzentrum designxport, das unter anderem mit Ausstellungen und Events den Kreativstandort Hamburg mit seinen rund 14 000 Designern weiter stärken soll.
In anderen Bundesländern wie Bayern oder Baden-Württemberg beschränkt sich die Förderung meist auf die Etablierung von Plattformen zur Vernetzung, die Vermittlung von Kontakten sowie die Veranstaltung von Networking-Events. Ester Petri, Unitleiterin Kultur- und Kreativwirtschaft der MFG Innovationsagentur Medien- und Kreativwirtschaft Baden-Württemberg, wirbt zwar für die reizvolle Gegend, bietet aber keine konkrete Förderungen: »Die Angebote der MFG beziehen sich immer auf das ganze Bundesland. Wir können nicht Geld in ein Kreativwirtschaftszentrum stecken, aber wir unterstützen diese, indem wir dort die Weiterbildungsseminare der MFG Akademie stattfinden lassen.« Um die Sichtbarkeit der Kreativen im Land nach innen und außen zu stärken, ist die MFG mit Gemeinschaftsständen auf der gamescom in Köln und auf der Frankfurter Buchmesse vertreten. Um Kreative ins Land zu locken und damit auch in kleineren Städten eine digitale Wirtschaft aufzubauen, dürften dies Maßnahmen allerdings nicht ausreichen.
Kita versus Kneipe
Ob Boomtown oder Hidden Champion, die Attraktivität eines Standorts hängt immer auch mit der aktuellen Lebensphase eines Kreativen zusammen. Nach ein paar Jahren Ausland und Großstadt wollen es viele ruhiger angehen lassen. Die jungen Wilden werden älter, gründen eine Familie und die Prioritäten verschieben sich. Ist das WG-Zimmer für Youngsters der willkommene Lebensstil, heißt es nun, eine Wohnung zu suchen – in Berlin ein Albtraum. Plötzlich sind ein Kitaplatz, mehr Natur und bessere Luft wichtigere Kriterien als die hippe Galerie und das angesagte Café um die Ecke. Musik, die jeden Abend aus dem offenen Fenster der Nachbarn dröhnt, nervt, wenn die Kinder schlafen wollen. Plötzlich sind dann Stadtorte wie Berlin und Hamburg gar nicht mehr so reizvoll.
Gerade in solchen Lebensabschnitten sind Kreative extrem wechselwillig. »Bei nicht mehr ganz jungen Kreativen steigen die Chancen, sie auch in kleinere Städte vermitteln zu können. Familienfreundliche Arbeitsverträge sind eine gute Methode, Mitarbeiter in dieser Phase anzusprechen«, sagt Sebastian Vogt. Hier liegt eine große Chance für Agenturen, die sich im nicht so hippen Umfeld behaupten wollen. Tolle Projekte, interessante Kunden, billiger Wohnraum in Naturnähe und flexible Arbeitszeiten, wer kann da noch Nein sagen zu Würzburg, Ludwigshafen, Bielefeld oder Nürnberg?
Wie Kreative in Kapstadt, Chemnitz oder dem Allgäu arbeiten, zeigt unsere zum Artikel erschienene Galerie:
Laura Markert hat nach dem Studium in Würzburg mit fünf Kommilitonen das bungalow kreativbüro gegründet (http://hallow-bungalow.com/).
»Die Kreativszene in Würzburg ist noch sehr jung – und lässt sich von Leuten wie uns formen und mitgestalten. So viel positive Resonanz auf unser Schaffen hätten wir in so kurzer Zeit in einer deutschen Großstadt wohl nicht erfahren.«
1/14
Jens Franke, hier mit seinem Husky Aiko, ist selbstständiger Senior Interactive Developer in Hauserdörfl. Der Ort liegt in den bayerischen Voralpen, unweit des Tegernsees (http://jensfranke.com/).
»Am Puls der Zeit zu bleiben ist aus meiner Sicht keine Frage des Standorts, sondern eine des Interesses an der eigenen Fortbildung. Der Zugriff auf Informationen war noch nie so leicht wie heute. Und nur weil eine Veranstaltung vor der eigenen Haustür stattfindet, geht man nicht zwingend eher hin.«
2/14
Sven Korhummel ist Mitgründer und Geschäftsführer der Agentur cyperfection in Ludwigshafen (http://www.cyperfection.de/).
»Kunden wie Fuchs Petrolub, Roche oder BASF sitzen um die Ecke, im 30-Kilometer-Umkreis von cyperfection finden sich zehn DAX-Unternehmen. Auf den zweiten Blick ist Ludwigshafen eine echte Perle – in der viel Potenzial steckt.«
3/14
Magdalena Huber betreibt in Schalchen, Österreich, ihr eigenes Grafik- und Letteringstudio. Trotz eines tollen Jobs in London zog es sie zurück in die Heimat (https://magdalenahuberdesign.com/).
»Ich lebe und arbeite in Schalchen, weil ich tief im Herzen ein Landei bin.«
4/14
Torsten Hochstetter ist Global Creative Director bei Puma in Herzogenaurach (https://eu.puma.com/de/).
»Die Designteams reisen sehr viel. In der eigentlichen, intensiven Designphase ist es anschließend ein großer Vorteil, wieder in Herzogenaurach zu sein. Hier kann man sich auf die Arbeit konzentrieren und wird nicht von anderen Dingen abgelenkt.«
5/14
Maria und Pascal Schöning arbeiten mit ihrer Agentur Das Studio in Köln – aber nicht nur dort.
»Wir leben in der Metropolregion Rhein-Ruhr, der größten Deutschlands. Was Auftraggeber und Jobs angeht, haben wir ein riesiges Einzugsgebiet und dabei weniger Konkurrenz als zum Beispiel in Hamburg oder Berlin.«
6/14
Sondern auch immer mal wieder auf Teneriffa (http://dasstudio-design.de/).
»Irgendwann kamen wir auf die Idee, die Laptops mitzunehmen und auch von unterwegs zu arbeiten, so sind wir quasi nebenbei zu digitalen Nomaden geworden. Wir sind allerdings nicht so die Typen, die mitten im Dschungel sitzen und auf ein bisschen WLAN hoffen. Etwas Urbanität um uns herum fördert unsere Kreativität.«
7/14
Marc Clormann ist Geschäftsführer von Clormann Design. Die Agentur sitzt im bayerischen Penzing (http://clormanndesign.de/).
»Staus oder Parkplatzprobleme kennen wir nicht. Unsere Agentur liegt im Grünen, direkt an einem Bach. Die Vögel zwitschern den ganzen Tag, ab und zu schwimmt ein Biber vorbei oder man sieht den Eisvogel vorbeidüsen. Und man kann direkt vor der Bürotür Stand-up-Paddeln. München ist trotzdem in Reichweite.«
8/14
Marie Dommenget zog es nach dem Studium in Hamburg magisch nach Berlin, wo sie als Designerin bei Zeitguised arbeitet (http://www.zeitguised.com/).
»In Berlin arbeiten Kreative aus aller Welt. Es ist spannend, sich mit ihnen auszutauschen. Außerdem machen viele Agenturen ihr eigenes Ding, anstatt sich dem Auftraggeber so unterzuordnen.«
9/14
Daniel Bönisch ist Geschäftsführer der Digitalagentur Ueberbit in Mannheim (https://www.ueberbit.de/).
Der gebürtige Münchener Philipp Hartmann ist Gründer und Geschäftsführer der Digitalagentur Golden Smile Dark Heart in Kapstadt (http://www.gsdh.org/).
»Viele digitale Agenturen propagieren ja, dass sie so unique sind, aber im Prinzip machen sie alle das Gleiche. Wir sind die einzige deutsche Agentur in Kapstadt. An der Kombination aus südafrikanischer Kreativität und deutschen Strukturen muss was dran sein.«
11/14
Andreas und Nadine Koop leben und arbeiten seit sechs Jahren in Rückholz im Allgäu (http://www.designgruppe-koop.de/).
»Wir haben hier keinen öffentlichen Nahverkehr und kein Biocafé, auch nicht wirklich Ruhe und gute Luft. Immerhin gibt es ein paar Berge als Dekoration.«
12/14
Joerg G. Fieback ist Gründer und Geschäftsführer der Werbeagentur zebra. Die Agentur hat Standorte in Chemnitz und Dresden (http://zebra.de/).
»Natürlich werden wir keinen von Chemnitz überzeugen, der in einer Weltstadt leben möchte. Doch wir können bei denen punkten, die neben Urbanität auch Wert darauf legen, schnell entschleunigen zu können. Die vielleicht eine Familie gründen möchten und die Nähe zur Natur suchen.«
13/14
Florian Schläger ist Inhaber der Werbeagentur Kreativmaleins in Weiden, Oberpfalz (http://www.kreativmaleins.de/).
»Wie schon der Schriftsteller Walter Höllerer aus der Oberpfalz sagte: Provinz ist, was man daraus macht. Hier ist es so ruhig, dass man sich perfekt konzentrieren kann. Außerdem ist die Region sehr weltoffen – und sie liegt gut erreichbar mitten im Herzen Europas.«