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Creatives for Future: »Nur gute Plakate machen reicht nicht«

Dirk Büchsenschütz von DITHO Design will die Kreativbranche und ihre Auftraggeber dazu bringen, am 20. September für das Klima auf die Straße zu gehen.

Dirk Büchsenschütz, Geschäftsführer von DITHO Design, Foto: Hanna Witte

Seit Dezember 2018 gehen in Deutschland Schülerinnen und Schüler für das Klima auf die Straße. Mittlerweile ist aus Fridays for Future eine globale Jugendbewegung geworden, die ernsthaft und konsequent ihre Klimaziele nicht nur in die Öffentlichkeit, sondern zunehmend auch in die Politik trägt. Bis auf Eltern und Wissenschaftler spielen dabei berufstätige Erwachsene (noch) eine eher untergeordnete Rolle. Das soll sich mit einem weltweiten Generalstreik am 20. September ändern.

Dirk Büchsenschütz, Geschäftsführer der Kölner Designagentur DITHO Design, möchte das unterstützen und unter dem Motto »Creatives for Future« so viele Menschen wie möglich auf die Straße bringen. Wir haben ihn gefragt, wie und warum.

Was genau ist Creatives for Future?

Dirk Büchsenschütz: Es geht uns nicht darum, eine Splittergruppe zu bilden. Wir wollen einfach so viele Menschen wie möglich erreichen und die Ziele der Fridays-for-Future-Generation unterstützen – und fangen damit in unserem direkten Umfeld an, also bei Agenturen und Auftraggebern. Unter dem Namen Creatives for Future posten wir auf Instagram Informationen und Designs zum Thema, wobei wir uns zunächst auf den Generalstreik am 20.9. konzentrieren.

Warum nur den einen Tag?

Für viele Berufstätige ist es einfach nicht machbar, jeden Freitag auf die Straße zu gehen. Das schaffen auch wir in der Agentur nicht. Da ist ein einmaliger allgemeiner Streik eine gute Gelegenheit. Und wer einmal mitläuft und Flagge zeigt, ist schnell angefixt und geht öfter auf die Straße. Die Ernsthaftigkeit und die Dringlichkeit, mit denen die Jugendlichen demonstrieren, ist sehr beeindruckend und mitreißend. Ich selbst bin schon in mehreren Städten mitgelaufen und finde es sehr wichtig, mit der Generation im Gespräch zu bleiben und voneinander zu lernen.

Wieso sollten sich gerade Kreative engagieren?

Wir machen verdammt gute Plakate! Aber das reicht nicht. Deshalb sagen wir: Runter vom Bürostuhl – raus auf die Straße! In einer ersten Phase haben wir befreundete Agenturen und Kunden in unserer Umgebung angeschrieben und um Unterstützung am 20.9. gebeten. Da kam schon sehr gutes Feedback. Im nächsten Schritt wollen wir den Aufruf weiter streuen und deutschlandweit alle Kreativen dazu aufrufen, sich aktiv mit der FFF-Bewegung zu solidarisieren.

Wieso ist dir persönlich das Thema so wichtig?

Nicht nur mir. Unser Agentur-Motto lautet: Gutes Design für gute Inhalte. Es ist uns wichtig, Haltung zu zeigen und das spiegelt sich auch in unserem Kundenportfolio wider. Wir wollen unsere Profession Grafikdesign in den Dienst der guten Sache stellen – und damit möglichst viele andere Gestalter anstecken.

Auf https://fridaysforfuture.de findet man die Startzeiten und Treffpunkte für den 20. September in allen deutschen Städten. Außerdem gibt es eine internationale Website, auf der man sich für den Streik registrieren und Veranstaltungen an seinem Standort organisieren kann. Die PAGE-Redaktion trifft man auf der Hamburger Demo.

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