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10 Digital-Trends für 2014

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ie Service Design Agentur Fjord hat 10 Trends definiert, die 2014 die Design- und Digitalwelt bestimmen werden. Von Smart Objects über Distributed Home, Bitcoin und Produkten als Services bis zu Unsichtbaren Interfaces.

 

Jedes Jahr kommt das internationale Team der Beratungsagentur Fjord aus allen Standorten an einem anderen Ort zusammen, um die Entwicklungen der Designbranche zu reflektieren und die wichtigsten Trends des anstehenden Jahres zu definieren.

Der »Trend Report 2014« ist bereits der siebte, den Fjord veröffentlicht hat. Vergangene Woche präsentierte Fjord CCO Mark Curtis die Ergebnisse in Berlin. Insgesamt zehn zentrale Trends hat das Team von Fjord aufgedeckt – und drei übergreifende Themen, die alle in der Kreativbranche betreffen und bewegen werden.

Diese drei Themen sind:

1. »Altes Business wird neu«
Traditionelles, nicht-digitales Business wird sich neu erfinden müssen, um die Rolle der digitalen Services in seinen Organisationen zu bedenken. Da der digitale Lifestyle für die Menschen immer wichtiger wird, muss jedes Unternehmen ein digitales Unternehmen werden.

2. »Wir treten in das Zeitalter der Living Services ein«
Dadurch, dass immer mehr Dinge connected werden, wird die Welle der Living Services das Leben und die Erwartungen der Menschen radikal prägen. Marken müssen Services bieten, die kontextuell sind, über uns lernen, Relevanz in unserem Leben behalten und unsere wachsende Bedürfnisse erfüllen.

3. »Wandel wird Wandel zeugen«
Digitale Innovation passiert nicht alleine, ohne Konsequenzen. Um radikale Innovation zu erreichen, muss man Lücken zwischen Ideen nutzen – aber seien Sie sich bewusst, dass gehypte Entwicklungen sich oft schwer damit tun, sich bestehenden Systemen und der wirtschaftlichen Realität anzupassen.

 

Und das sind die zehn Trends für 2014:

1. Smarte Dinge im Gespräch
Geräte, die mit uns verbunden sind und unsere Daten sammeln – von der Smartwatch bis Google Glass –, beginnen langsam, mit einander zu sprechen. Fjord ist überzeugt, dass diese »smarten« Dinge und neue Formen von Interaktionen unser soziales Verhalten stark beeinflussen werden.

2. Telefongesellschaft 3.0
Von den Prinzipien »mobile first« und »mobile gap« sind wir jetzt zu »mobile als Anstoß für die Neuerfindung« gekommen – mobile bedeutet heute wirklich »connected technology«. Telekommunikationsunternehmen können dabei einen großen Einfluss auf Wirtschaftszweige wie das »conencted car« oder Reise, Gesundheit, Wellness, Sicherheit, Verkauf und Bildung haben. Die Infrastruktur und Datenservices der Telefongesellschaften könnten die Grundlage für neue sinnvolle Services und Lösungen sein. »2014 wird das entscheidende Jahr für Telekommunikationsunternehmen«, sagte Mark Curtis.

3. Alle Macht dem Kunden
Marken müssen von ihrem Kontrollzwang ablassen und müssen geschickter auf die Bedürfnisse ihrer Kunden reagieren. Marken werden es vermehrt ihren Kunden überlassen, ihre eigenen Produkte zu kreieren und ihre Erfahrungen selbst zu kontrollieren. Marken müssen Erfahrungen und Interaktionen entwickeln, die ihrem Markenkern treu bleiben, und müssen das in ihre Services integrieren. Zwischen Marke und Kunde wird beinahe ein Peer-to-Peer-Verhältnis herrschen. Positive Beispiele für Unternehmen, die diese Prinzipien schon umsetzen sind Apple mit seiner Genius Bar, »Dove« mit der »Real Women«-Kampagne, oder der Online-Shop Nordstrom.

4. »The distributed home«
Alle reden vom »connected home«, in dem unsere Häuser immer digitaler werden. Tatsächlich hält sich diese Entwicklung aber in Grenzen – und bringt viele Sinnfragen im Bezug auf Sicherheit und Überwachung mit sich. Was wir stattdessen sehen werden, ist die Geburt des »distributed home«, also das dezentralisierte Zuhause, in dem Elemente aus dem Haus smarter werden und sich mobil von unterwegs steuern lassen.

5. Unsichtbares Geld
Bitcoin ist im Kommen. Die digitale Währung, die schon 2009 erfunden wurde, gewinnt immer mehr an Bedeutung und Akzeptanz. Mit Pay Pal, Google Wallet, iGaranti und Sqaure wird die mobile, digitale Zahlung immer populärer. Gefragt sind Services und Unternehmen, die den Nutzern dabei helfen, ihre digitalen Fußspuren mitzubestimmen und ihre Ziele zu erreichen.

6. Jedes Produkt ist ein Service, der auf seinen Einsatz wartet
Die Grenze zwische Produkten und Services verschwimmen. Nespresso ist ein Beispiel für ein Unternehmen, das aus einem Alltagsgegenstand ein Lifestyle-Produkt gemacht hat und dieses direkt an den Kunden verkauft – die Kapseln lassen sich sogar mobil bestellen. Auch Adidas liefert mit »MiCoach« ein positives Beispiel. Fjord erwartet, dass es mehr »direct-to-customer«-Innovation geben wird. Marken müssen zu loyalen Partnern werden, die uns dabei unterstützen, ein sinnvolles Leben zu leben.

7. Digitale Gesundheit
Die Gesundheitsbranche beginnt zu verstehen, dass sie ihre Services erneuern muss. Neue Technologien ermöglichen viele neue Angebote, aber die Gesundheitsbranche hat viel aufzuholen. Der Weg zum Erfolg sind dabei nicht die breiten, großen Ziele, sondern spezifische Lösungen und Angebote, die sich auf bestehende Rituale stützen. Gadgets wie das »Nike FuelBand«, »Jawbone Up« und andere Self-Monitoring-Angebote werden weiterhin an Popularität gewinnen. Allerdings glaubt Fjord nicht, dass medizinische Services, die den Bereich professioneller Ärzte betreffen, große Aussichten auf Erfolg haben.

8. Die Versicherung des Digitalen
Genauso wie die Gesundheitsbranche muss sich auch die Versicherungsbranche erneuern und auf einen vorbeugenden statt einen behandelnden Ansatz stützen. 2014 wird das Jahr der Digitalisierung der Versicherungsbranche sein.

9. Bedienen oder nicht bedienen
Im Supermarkt gibt es Selbstbedienungskassen, am Flughafen druckt der Passagier seinen Boarding Pass selber aus, und immer mehr »Self Service«-Automaten und -Kioske tauchen auf. Der Kunde fühlt sich durch diese Angebote jedoch nicht befreit, sondern alleine gelassen. Unternehmen müssen wieder mehr an ihre Kunden denken und diese »Self Service«-Erlebnisse unterhaltsamer machen. Kunden müssen Erfolgserlebnisse haben.

10. Du bist das Interface
Screens sind out und Haut ist in. Immer mehr benutzen wir unsere Körper als Devices – der Fingerabdruck auf dem iPhone ist das beste Beispiel. Der traditionelle Bildschirm verliert an Bedeutung. Unsichtbare Interfaces werden Bildschirme jedoch nicht verdrängen – sie werden eine Ergänzung kein Ersatz sein. Unternehmen müssen Big Data aus unterschiedlichen Quellen nutzen, um das Verhalten und Leben der Menschen besser zu verstehen und die Technologien entsprechend anzupassen. Lässt sich biometrisches Feedback nutzen, um Produkte und Services zu optimieren? Gerade im medizinischen Bereich könnten Technologien wie »Skinscan«, das eine permanente Überwachung des Blutdrucks ermöglicht, wirklichen Mehrwert bieten.

Den gesamten »Trend Report 2014« von Fjord (in englischer Sprache) finden Sie hier als Präsentation.

 

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