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Schrift des Monats: Ruca

Der in Antwerpen lebende, deutsche Typedesigner Joern Oelsner gestaltete eine wunderschöne, detailreiche Frakturschrift.

Der in Antwerpen lebende, deutsche Typedesigner Joern Oelsner gestaltete eine wunderschöne, detailreiche Frakturschrift.

 

Fast zwölf Jahre ist es her, dass Joern Oelsner begann, sich für gebrochene Schriften zu interessieren. Während eines Aufenthalts in den USA und dem Besuch eines dortigen Kunstkurses zeichnete er einige dieser Typen nach, infizierte sich sofort mit dem Fraktur-Virus und setzt sich seitdem weltweit mit den verschiedenen Gattungen und den Designern dieser Schriften auseinander.

2006 wagte er sich schließlich an die Gestaltung einer eigenen gebrochenen Schrift. Zu dieser Zeit studierte er an der Design Factory International in Hamburg und nahm Kontakt mit URW++ auf. Dort bekam er Unterstützung bei der Entwicklung und lernte, dass Schriftgestaltung Detailgenauigkeit und jede Menge Ausdauer erfordert. So dauerte es vier Jahre, bis die Ruca fertig war.

 

 

 

Beim Blick auf die Kurven, Schweife und Strichabschlüsse sieht man sofort, dass diese Type nicht mal eben so entstanden ist, sondern, dass hier jemand richtig viel Sorgfalt aufgebracht und nicht eher Ruhe gegeben hat, bis auch das letzte kleine Häkchen perfekt platziert war. Deswegen ist es auch überhaupt kein Problem, Ruca in extrem großen Graden einzusetzen – im Gegenteil, hier kommen ihre vielen Details besonders gut zur Geltung.

Mehr als 400 Glyphen beinhaltet der komplette Zeichensatz, außerdem gestaltete Joern Oelsner, der inzwischen mit Kim Van Miert in Antwerpen das Büro Julie Mango Productions betreibt, viele Ligaturen, zwei Ziffernsets und alle wichtigen Währungszeichen. Mehr als 300 Kerningpaare und OTF-Features machen die Schrift äußerst anwenderfreundlich.

Verwenden lässt sie sich natürlich im Editorial Design für Headlines oder Initialen, vorstellen kann ich sie mir aber auch im Modedesign oder auch im Branding. Auf jeden Fall ist sie viel zu schade, um nur für Tattoos zum Einsatz zu kommen, auch wenn sie da sicher eine gute, gestochen scharfe Figur macht.

 

Erhältlich ist Ruca bei URW++ in Hamburg, sie kostet 49 Euro.

 

www.urwpp.de

 

www.juliemango.be

 

 

 

 

 

 

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Kommentare zu diesem Artikel

  1. Liebe Frau Dohmann, jetzt laufe ich Gefahr, mich bei Ihnen unbeliebt zu machen. Das tut mir sehr leid. Aber mir ist schleierhaft, wie eine derart unausgegorene Arbeit hier zu einer solchen Laudatio kommt.
    Man sieht, daß der Entwerfer nie eine Zeile Textura *geschrieben* hat. Man kann gebrochene Schriften phantastisch variieren und interpretieren, aber hier sind aus Unverstand Fehler drin: die Bogenabschlüsse bei C und T, das x. Ziffern 2 und 7 sind unbewältigt. In der Zeichnung sind viele Details haarsträubend unausgewogen.
    URW++?? Ich fasse es nicht. Mein Vorschlag für J. Oelsner: mal die Fleischmann-Gotisch anschauen, einen Schnaps trinken und beherzt einen Edding zur Hand nehmen.

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