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Tageszeitung „niuu“: Online- und Printkanäle im Mixer

Mit der digital gedruckten und indivduell mit Inhalten verschiedener Verlage und Internetquellen bestückten Tageszeitung „niuu“ wird ein bekanntes Konzept einer individualisierte Tageszeitung mit frischen Ideen neu aufgebrüht. Durch die Mischung von Online- und Printkanälen ist insbesondere die Datenverarbeitung und die Aufbaulogik anspruchsvoll, um am Ende ein attraktives Layout zu erzielen. Wir haben mit den Machern

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Mit der digital gedruckten und indivduell mit Inhalten verschiedener Verlage und Internetquellen bestückten Tageszeitung „niuu“ wird ein bekanntes Konzept einer individualisierten Tageszeitung mit frischen Ideen neu aufgebrüht. Wie gut sich die “niuu” gegenüber der von Verlagen geplanten Direktauslieferung via iPad und anderen Tablet-PCs schlagen wird, ist ungewiss, denn das Hauptproblem bleibt: Auf dem Frühstückstisch liegen im Wesentlichen die News von gestern. Die “niuu” erscheint zunächst in Berlin, eine Ausweitung des Angebotes auf andere Städte ist geplant. Zuerst muss aber die anvisierter Schwelle von 5000 Abonnenten geknackt werden.

Wir haben mit Roger Wernli vom Publishing-Dienstleister Previon aus der Schweiz gesprochen, der die komplizierte technische Umsetzung der automatisierten Layoutengine entwickelt hat.

An dem Konzept einer „individualisierten Zeitung“ wird schon seit einiger Zeit gearbeitet. Was hat sich verändert, dass es nun offenbar eine marktfähige Lösung gibt?
Roger Wernli: Wir beschäftigen uns bei Previon schon seit Jahren mit Individualisierung und dynamischem Publishing. Zu diesem Thema hatten wir auch verschiedene Gespräche mit Verlagen, welche mit dieser Idee auf uns zu kamen. Doch keiner hatte ein tragendes Geschäftsmodell und den Mut dies auch wirklich umzusetzen. Zudem war die technologische Entwicklung im Bereich Digitaldruck noch nicht so fortgeschritten.

Welche technischen Herausforderungen sind auf dem Weg zu einer „individualisierten Zeitung“ vor allem zu lösen?
Bei der Umsetzung dieses Projektes kam es vorrangig auf die Performance und die Programmierschnittstellen an. Stellen Sie sich vor, wenn täglich mehrere tausend Abonnenten ihre ganz persönlichen Inhalte in Echzeit zusammengestellt bekommen sollen. Unmengen an Daten fliessen zusammen und werden in der Layoutengine automatisch zu Druckseiten aufgebaut, mit Anzeigenseiten kombiniert und dann als hochaufgelöste Druck-PDFs ausgegeben. Der ganze Vorgang ist hierbei auch nicht linear, sondern jedes erzeugte Layoutdokument stellt eine eigene Instanz dar.

Müssen bei den teilnehmenden Verlagen besondere technische oder organisatorische Voraussetzungen erfüllt sein, damit diese an das System angedockt werden können?
Grundsätzlich nicht, entweder erhalten wir die Daten der Verlage oder unsere Software holt sie ab.

Welche Vorteile bot QuarkXPress, dass die Wahl auf diesen Layoutserver gefallen ist?
Die einzige Technologie, die noch in die nähere Auswahl gekommen ist, war InDesign-Server. Unsere Tests haben jedoch gezeigt, dass man mit QuarkXPress Server bei den automatisierten Layoutprozessen die beste Performance erzielt. Mit jeder Version des QuarkXPress Servers hat Quark nicht nur neue, intuitive Werkzeuge eingeführt, sondern die Möglichkeiten zur Integration in andere Systeme und die Durchsatzgeschwindigkeit erhöht. Diese Faktoren und die Stabilität haben uns davon überzeugt, dass es die richtige Entscheidung ist, uns auf diese Software zu verlassen.

Die Firma „Medieninnovation„ aus Köln behauptet Patente in Richtung individualisierter Druckprodukte zu halten, könnte das nicht problematisch werden?
Wir kennen die Firma nicht. Im Umfeld des Dynamic Publishings exisiteren verschiedene Patente und Anmeldungen. Durch die rasanten Entwicklungen in Webtechnologien wird die Durchsetzung solcher Patentrechte immer komplizierter, Verfahren lassen sich nicht mehr patentieren, da sie im Internet Standard geworden sind.

Mehr zum Thema „Multi-Channel-Publishing“ in PAGE 05.2010, die am 7. April erscheint..

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